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29.11.2020 | 12:01 | Düngerpreise 

Stickstoffdünger: Jetzt eindecken, bevor die Preise steigen?

Dülmen - Die Preise für stickstoffhaltige Düngemittel dürften in den nächsten Monaten eher steigen als sinken.

Stickstoffdünger
(c) proplanta
Davon geht zumindest Marco Fleischmann aus, der beim Düngemittelhersteller Yara den Vertrieb in Deutschland, Österreich, der Schweiz und den Benelux-Ländern verantwortet. Deshalb empfahl Fleischmann den Ackerbauern beim digitalen Yara-Forum am vergangenen Mittwoch (26.11.), sich jetzt schon für die ersten beiden Stickstoffgaben im Frühjahr mit Ware einzudecken. Dünger für die dritte Stickstoffgabe sollte erst später gekauft werden, um das Preisrisiko zu streuen, so der Experte.

Fleischmann begründete seine Erwartung steigender Preise für stickstoffhaltigen Dünger vor allem mit dem Argument, dass für die kommenden Monate unter dem Strich mit einem Nachfrageüberhang zu rechnen sei. Grundsätzlich steige der Bedarf im Frühjahr. Die Nachfrage in der Bundesrepublik dürfte sich im laufenden Wirtschaftsjahr zwar stabil entwickeln, aber die Bestände der europäischen Produzenten bewegten sich auf einem niedrigen Niveau. Der „Puffer“ zur Abfederung unerwarteter Ereignisse sei also niedrig.

Derweil habe die EU-27 noch Aufholbedarf bei den Importen an Stickstoffdüngern. Der Yara-Experte wies ferner darauf hin, dass sich die Weizenpreise an der Terminbörse Matif zurzeit auf einem hohen Niveau bewegten, so dass mit einer Intensivierung des Anbaus und in der Folge mit einem steigenden Düngerbedarf zu rechnen sei.

Ferner seien die Gaspreise in den vergangenen Monaten gestiegen, was die Düngemittelproduktion verteuere. In dieselbe Richtung wirke die geplante CO2-Steuer.

Derweil sei die Harnstoffnachfrage am Weltmarkt hoch, so Fleischmann. Die betreffenden Importe Indiens könnten im laufenden Kalenderjahr einen Rekord erreichen.
AgE
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