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05.05.2010 | 01:50 | Hochwasserschäden 

Uferabbrüche kommen Anlieger oft teuer zu stehen

Hannover - Bei jedem Hochwasser holt sich die Leine hier und da ein Stückchen von den angrenzenden Äckern, aber auch zwischendurch kommen Uferabbrüche immer wieder vor.

Uferabbrüche kommen Anlieger oft teuer zu stehen
Wenn der Wasserabfluss dadurch nicht behindert wird, haben die Bewirtschafter der Flächen nach Angaben des Landvolks Niedersachsen dann in der Regel das Nachsehen. Die für den Gewässerunterhalt verantwortlichen Verbände sind nur dann in der Pflicht, wenn der Abfluss beeinträchtigt wird. So ist die Gesetzeslage, sehr zum Verdruss der Bauern. Auf sie kommen beim Verfüllen der Abbrüche und dem Wiederherstellen des Uferverlaufs meist hohe Kosten zu, außerdem brauchen sie eine Genehmigung und haben bestimmte Vorschriften zu erfüllen. Etwa die Löcher und Abbrüche mit einer Fuhre Bauschutt zu befestigen, wäre schon ein Straftatbestand. Beim südniedersächsischen Leineverband wird deshalb neuerdings gemeinsam mit dem Landvolk und den örtlichen Realverbänden ein pragmatischer Weg beschritten, von dem beide Seiten profitieren können.

Ein Ärgernis war seit Jahren die hohe Kostenbelastung bei der Reparatur der Uferabbrüche mit Wasserbausteinen, für die ungefähr 1.000 Euro pro Meter zu veranschlagen sind. Für die Bauern der angrenzenden Äcker kommen damit schnell Existenz bedrohende Kosten zustande. Konsequenz war die Rückbesinnung auf ein altes und natürliches Verfahren, das der Realverbandsvorsitzende in Groß Schneen bei Friedland, Heinrich Harriehausen, ins Spiel gebracht hat und beim Geschäftsführer des Leineverbandes, Hans-Jürgen Laduch, offene Ohren fand. Dabei werden Baumstämme zur Stabilisierung nahe des Ufers in den Gewässergrund eingerammt und mit Astwerk hinterfüllt. Dann kann der Abbruch wieder mit Erde aufgefüllt werden, die durch die Stämme festhalten wird. Auch das hält etliche Jahrzehnte, kostet aber nur ein Fünftel des Betrages für Wasserbausteine und sieht viel besser aus. Das Anpflanzen von standortgerechten Bäumen trägt weiterhin dazu bei, die Erde mit dem Wurzelwerk der Bäume künftig festzuhalten. Das sollten Erlen, Lärchen oder Schwarzkiefern sein, Pappeln sind dagegen wegen ihrer Windbruchneigung ungeeignet.

Zwar gilt immer noch, dass bei fehlender Behinderung des Abflusses allein der Anlieger verantwortlich ist. Dennoch nutzt der Leineverband bei anstehenden Maßnahmen Ermessensspielräume, um dank der geringeren Ausbaukosten gemeinsam mit den Landwirten Lösungen zu finden. Wenn etwa Bäume ins Gewässer stürzen könnten, dürfen die Bauern zumindest mit einer Beteiligung des Leineverbandes bei der Uferreparatur rechnen. Das sieht dann beispielsweise so aus, dass Landwirte oder Realverbände das nötige Holz liefern und der Leineverband stellt die Bagger zum Einbau der Stämme und Einbringen der Erde. „Dieses Vorgehen ist beispielhaft“, lobt Willi Teutsch, Geschäftsführer des Kreislandvolkes Northeim-Osterode, die erfolgreich praktizierte Zusammenarbeit. (LPD)
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