Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
09.07.2023 | 00:04 | Schweinemarkt 

VEZG-Preis vorerst wieder stabil

Bonn - Am Schweinemarkt in Deutschland ist auch in preislicher Hinsicht wieder Ruhe eingekehrt. Nach wie vor finden schlachtreife Schweine problemlos Abnehmer, während sich der Absatz in den nachgelagerten Teilen der Wertschöpfungskette deutlich schwieriger gestaltet.

Schlachtschweine
Deutscher Leitpreis stagniert auf neuem Rekordniveau - Marktbeobachter erwarten weiter zurückgehenden Fleischabsatz - Stabilität in weiten Teilen der EU - Ankaufspreis bei Danish Crown weiter unverändert - Spanische Leitnotierung setzt Rekordserie an Seitwärtsbewegungen fort - Weiter schrumpfendes Lebensangebot in Italien erwartet. (c) contrastwerkstatt - fotolia.com
Die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) hielt ihre Leitnotierung für Schlachtschweine am Mittwoch (5.7.) stabil bei 2,50 Euro/kg Schlachtgewicht (SG). Trotz des jüngsten Rekordniveaus wurden dem Vernehmen nach keine Hauspreise gezahlt.

Marktbeobachter gehen davon aus, dass sich die Situation auf dem Fleischmarkt weiter verschlechtern wird und daher eine längere Phase der Preisstabilität bevorsteht, zumal die Schlachtunternehmen ihre Aktivitäten verringern wollen. Auch in den anderen großen Erzeugerländern der EU stehen die Zeichen vorerst auf Stabilität; die Aufwärtstendenzen der Schweinepreise sind gestoppt oder schwächen sich ab.

In Österreich bewegte sich die Notierung des Verbandes landwirtschaftlicher Veredelungsproduzenten (VLV) seitwärts. Verbandsangaben zufolge tendieren Angebot und Nachfrage weiter nach unten; Schlacht- und Zerlegebetriebe zahlten jedoch großzügig Geld, um die Auslastung zu sichern.

Auch in Belgien und Dänemark ließen die Danis-Gruppe und Danish Crown ihre Ankaufspreise unverändert. In Spanien wurde die Rekordserie der Notierung am Mercolleida fortgesetzt; nach wie vor stagniert der Leitpreis bei 2,025 Euro/kg Lebendgewicht (LG).

Ferien in Frankreich



Deutlich verlangsamt hat sich die Dynamik am Marché du Porc Breton. Die französische Leitnotierung legte zuletzt lediglich um 0,6 Cent auf 2,35 Euro/kg SG zu. Die zunehmend ins Land strömenden Touristen tragen nach Angaben von Marktteilnehmern dazu bei, die Fleischnachfrage zu stabilisieren, zumal in der zweiten Juliwoche die großen Ferien begonnen haben.

In Italien verteuerten sich Schlachtschweine ebenfalls. Auch dort blieb der Anstieg mit 2 Cent/kg LG aber hinter der Entwicklung der Vorwoche zurück. Vor dem Hintergrund weiter zurückgehender Schlachtgewichte wird das Lebendangebot nach Einschätzung von Analysten in den kommenden Wochen weiter schrumpfen.

Keine Trendwende auf EU-Ebene



Auf EU-Ebene setzte sich der Aufwärtstrend derweil fort. In der Woche zum 2. Juli konnte sich der Durchschnittspreis erneut befestigen. Schlachtschweine der Handelsklasse E erlösten laut Kommission im Mittel 248,67 Euro/100 kg SG und damit 0,6 % mehr als in der Woche davor. In Frankreich, Deutschland und Belgien legten die Notierungen zwischen 1,7 % und 1,2 % zu.

In Polen entsprach das Plus dem EU-Durchschnitt, während die Preise in Dänemark, Irland, Italien und Portugal stagnierten. Zu Abschlägen zwischen 0,2 % und 0,9 % kam es derweil in der Slowakei, Spanien, Bulgarien, Ungarn und Rumänien. Spürbar kräftiger fielen die Preise in den Niederlanden, wo das Vorwochenniveau um 4,5 % unterboten wurde.
EU-Marktpreise für SchlachtschweineBild vergrößern
EU-Marktpreise für Schlachtschweine
AgE
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Schweinefleischexport: Vion stößt in US-Versorgungslücke

 Globale Erzeugung von Schweinefleisch soll 2024 sinken

 Notierungsabschlag beim Schlachtschweinepreis verweigert

 EU-Schweinemarkt: Warten auf Nachfrageimpulse

 Schlachtschweinemarkt weiter stabil

  Kommentierte Artikel

 Tag des Wolfes - Bauern machen Druck für vereinfachten Abschuss

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte