Deutscher Leitpreis stagniert auf neuem Rekordniveau - Marktbeobachter erwarten weiter zurückgehenden Fleischabsatz - Stabilität in weiten Teilen der EU - Ankaufspreis bei Danish Crown weiter unverändert - Spanische Leitnotierung setzt Rekordserie an Seitwärtsbewegungen fort - Weiter schrumpfendes Lebensangebot in Italien erwartet. (c) contrastwerkstatt - fotolia.com
Die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) hielt ihre Leitnotierung für Schlachtschweine am Mittwoch (5.7.) stabil bei 2,50 Euro/kg Schlachtgewicht (SG). Trotz des jüngsten Rekordniveaus wurden dem Vernehmen nach keine Hauspreise gezahlt.
Marktbeobachter gehen davon aus, dass sich die Situation auf dem Fleischmarkt weiter verschlechtern wird und daher eine längere Phase der Preisstabilität bevorsteht, zumal die Schlachtunternehmen ihre Aktivitäten verringern wollen. Auch in den anderen großen Erzeugerländern der EU stehen die Zeichen vorerst auf Stabilität; die Aufwärtstendenzen der Schweinepreise sind gestoppt oder schwächen sich ab.
In Österreich bewegte sich die Notierung des Verbandes landwirtschaftlicher Veredelungsproduzenten (VLV) seitwärts. Verbandsangaben zufolge tendieren Angebot und Nachfrage weiter nach unten; Schlacht- und Zerlegebetriebe zahlten jedoch großzügig Geld, um die Auslastung zu sichern.
Auch in Belgien und Dänemark ließen die Danis-Gruppe und Danish Crown ihre Ankaufspreise unverändert. In Spanien wurde die Rekordserie der Notierung am Mercolleida fortgesetzt; nach wie vor stagniert der Leitpreis bei 2,025 Euro/kg Lebendgewicht (LG).
Ferien in Frankreich
Deutlich verlangsamt hat sich die Dynamik am Marché du Porc Breton. Die französische Leitnotierung legte zuletzt lediglich um 0,6 Cent auf 2,35 Euro/kg SG zu. Die zunehmend ins Land strömenden Touristen tragen nach Angaben von Marktteilnehmern dazu bei, die Fleischnachfrage zu stabilisieren, zumal in der zweiten Juliwoche die großen Ferien begonnen haben.
In Italien verteuerten sich Schlachtschweine ebenfalls. Auch dort blieb der Anstieg mit 2 Cent/kg LG aber hinter der Entwicklung der Vorwoche zurück. Vor dem Hintergrund weiter zurückgehender Schlachtgewichte wird das Lebendangebot nach Einschätzung von Analysten in den kommenden Wochen weiter schrumpfen.
Keine Trendwende auf EU-Ebene
Auf EU-Ebene setzte sich der Aufwärtstrend derweil fort. In der Woche zum 2. Juli konnte sich der Durchschnittspreis erneut befestigen. Schlachtschweine der Handelsklasse E erlösten laut Kommission im Mittel 248,67 Euro/100 kg SG und damit 0,6 % mehr als in der Woche davor. In Frankreich, Deutschland und Belgien legten die Notierungen zwischen 1,7 % und 1,2 % zu.
In Polen entsprach das Plus dem EU-Durchschnitt, während die Preise in Dänemark, Irland, Italien und Portugal stagnierten. Zu Abschlägen zwischen 0,2 % und 0,9 % kam es derweil in der Slowakei, Spanien, Bulgarien, Ungarn und Rumänien. Spürbar kräftiger fielen die Preise in den Niederlanden, wo das Vorwochenniveau um 4,5 % unterboten wurde.