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04.11.2014 | 16:12 | Weltklimarat 
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Mehr Wetterextreme in NRW erwartet

Düsseldorf - 5. Bericht des Weltklimarates zeigt: Klimawandel schreitet ungebremst voran und macht auch vor NRW nicht Halt.

Wetterextreme
(c) proplanta
Das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz teilt mit: Auch in NRW wird es durch den Klimawandel in Zukunft zu häufigeren Wetterextremen kommen. „Durch den ungebremsten Klimawandel werden Starkregenereignisse wie zuletzt in Münster oder Stürme wie an Pfingsten häufiger vorkommen. Schon jetzt hat die globale Erderwärmung auch in NRW deutliche Spuren hinterlassen“, sagte Umweltminister Johannes Remmel angesichts der Veröffentlichung des 5. Weltklimaberichts.

Der 5. Weltklimaberichts zeige abermals: „Es wird uns teuer zu stehen kommen, wenn wir jetzt nicht handeln. Allein die Schäden durch das Sturmtief Ela liegen im dreistelligen Millionenbereich. Klimaschutzpolitik ist deshalb immer auch ökonomische Vorsorgepolitik.“ Minister Remmel begrüßte die Ankündigung der Bundesregierung, noch in diesem Jahr mit den Arbeiten an einem Bundesklimaschutzplan beginnen zu wollen: „Ohne Deutschland wird Europa seine Klimaschutzziele nicht erreichen. Daher brauchen wir auf Bundesebene endlich wie in NRW einen Fahrplan, wie die klimaschädlichen Treibhausgase in Deutschland reduziert werden sollen.“

Laut dem aktuellen Bericht des Weltklimarats gebe es nur noch ein enges Zeitfenster, um den Klimawandel zu beherrschbaren Kosten zu bremsen. Würde man erst in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts handeln, könne man nur noch wenig ausrichten. Remmel: „Das alarmiert. Wem jetzt die Dringlichkeit zu handeln nicht glasklar ist, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen.“ NRW komme dabei besondere Bedeutung zu. Ohne das größte Bundesland könne auch Deutschland seine Klimaschutzziele nicht erreichen.

Der Klimawandel hinterlässt in NRW immer sichtbarere Spuren. Experten erwarten daher in der Zukunft mehr Wetterextreme und häufigere oder extremere Hochwasser an Bächen und Flüssen in Nordrhein-Westfalen. Diese Folgen seien nicht nur für die Umwelt verheerend, sondern stellten auch eine finanzielle Belastung für die betroffenen Menschen dar und seien eine ökonomische Gefahr für die Infrastruktur des Landes, sagte Minister Remmel: „Wir werden uns von der globalen Entwicklung nicht abkoppeln können. Die Zahl der wetterbedingten Schadensereignisse hat sich nach Aussagen der Versicherungsbranche in den letzten 40 Jahren allein in Deutschland bereits mehr als verdreifacht. Der Klimawandel ist daher kein abstraktes Gebilde. Er trifft alle - nicht nur Menschen in fernen Ländern, sondern auch uns hier in NRW“, betonte Remmel. „Die beste Politik gegen den fortschreitenden Klimawandel ist eine ambitionierte Politik gegen die globale Erwärmung. Deshalb stimmt die Landesregierung jetzt !  den Entwurf für den Klimaschutzplan für NRW ab. Er ist die Roadmap, mit der wir unsere Klimaziele erreichen wollen.“

Die Landesregierung hat im Oktober 2011 den Entwurf für das erste deutsche Klimaschutzgesetz mit verbindlichen Minderungszielen auf den Weg gebracht. Damit wurde ein wichtiges Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag umgesetzt. Die Gesamtsumme der Treibhausgasemissionen in Nordrhein-Westfalen soll bis zum Jahr 2020 um mindestens 25 Prozent und bis zum Jahr 2050 um mindestens 80 Prozent im Vergleich zu den Gesamtemissionen des Jahres 1990 verringert werden. Die konkreten Maßnahmen, um diese Ziele zu erreichen, sind in einem Klimaschutzplan zusammengefasst.

Der Klimaschutzplan soll vom Landtag beschlossen, danach alle fünf Jahre fortgeschrieben, einem dauerhaften wissenschaftlichen Monitoring unterzogen und an aktuelle Entwicklungen angepasst werden.   Wie der Klimawandel NRW verändern wird   Nach einer Studie des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) hat der Klimawandel in NRW bereits deutliche Zeichen hinterlassen. Der Fachbericht 27 „Klima und Klimawandel in Nordrhein-Westfalen“ kommt unter anderem zu folgenden Feststellungen: Vegetationszeit Seit 1951 hat sich landesweit der Beginn der Vegetationszeit nach vorne verlagert - zwischen 1951 und 2009 um etwa 16 Tage.

Jahresverläufe In NRW verschiebt sich der Beginn von Frühjahr, Sommer und Herbst im Vergleich zur Klima-Normalperiode im Jahresverlauf inzwischen deutlich nach vorne. Während sich die Länge von Frühling und Sommer kaum ändert, nimmt die Länge des Herbstes um ca. 17 Tage besonders stark zu, die Länge des Winters um ca. 21 Tage ab.   Niederschläge & Zunahme von Starkregentagen Niederschläge verschieben sich vom Sommer in den Winter. Zunahme der Tendenz von Starkregentagen mit mehr als 20 Millimeter Niederschlag pro Tag, im Winterhalbjahr ist dies ausgeprägt signifikant. In den 2000er Jahren gab es vermehrt lokale Starkregenereignisse, die zu Schäden geführt haben.

Bodenerosionen Bodenerosionen durch Wasser verursachen in Nordrhein-Westfalen immer wieder Schäden auf landwirtschaftlichen Flächen, an baulichen Anlagen und Verkehrseinrichtungen. Starkregen ist hauptverantwortlich für diese Erosionen. Von 1937 bis 2007 konnte für zehn Messstationen im Ruhrgebiet eine signifikante Zunahme der sommerlichen Regenerosivität von 4 Prozent pro Dekade registriert werden. Zwischen 1973 und 2007 betrug die Regenerosivität sogar dramatische 20 Prozent pro Dekade.

Gewässertemperatur Seit 1978 hat die mittlere Wassertemperatur des Rheins (Station Kleve-Bimmen) um etwa 1,2 Grad zugenommen. 1998 wurden zum ersten Mal seit Beginn der Messungen maximale Wassertemperaturen von mehr als 25 Grad registriert, obwohl die Abwärmeeinleitungen in den Rhein das genehmigte Maß nicht überschritten haben.

Diese Folgen sind auch ökonomisch schädlich. Die Zahl der wetterbedingten Schadensereignisse hat sich nach Aussagen der Münchener Rückversicherungen in den letzten 40 Jahren in Deutschland bereits mehr als verdreifacht. Das wird auch die Landwirtschaft in NRW stark treffen. (PD)
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Kommentare 
Burghard Schmanck schrieb am 05.11.2014 00:02 Uhrzustimmen(88) widersprechen(35)
Die Voraussagewahrscheinlichkeit für die Horrormeldunge des IPCC liegt exakt bei 0%. Nur ein einziger physikalischer Experimentalbeweis, und es wären genau 100%, Ohne denselben bleiben es jedoch 0%, und das ist weltweit der naturwissenschaftliche Stand von heute. Dem Pflanzengrün das CO2 entziehen zu wollen, ist eine typische Folge der sogenannten Bildungskatastrophe. In Bio und Physik gepennt!
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