„Nach exakt anderthalb Jahren mit rückläufigen Umsätzen haben wir voraussichtlich den Tiefpunkt des Abschwungs erreicht - in der zweiten Jahreshälfte ist wieder mit steigenden Umsätzen zu rechnen“, erklärte Gerd Wiesendorfer, Marktreferent des
VDMA Landtechnik, in einer Presseinformation des Verbandes am Mittwoch in Frankfurt am Main.
Biogas als Investitionstreiber im LandmaschinengeschäftDer Umsatz des ersten Halbjahres fiel um 15 Prozent unter das Vorjahresniveau - bei Traktoren um 10 Prozent.
Landmaschinen mussten Rückgänge um 18 Prozent verzeichnen. Besonders die verhaltene Nachfrage nach Erntemaschinen in der Saison 2009/2010 schlägt sich in diesem Ergebnis nieder. Die Mähdrescherproduktion schrumpfte um 32 Prozent.
Auf der anderen Seite gab es steigende Umsätze für Technik zur Erzeugung von Biogas wie etwa Anhänger und Transporter, Feldhäcksler, Mischer oder Gülle- und Fördertechnik.
Osteuropa zieht an - Westeuropa schwächeltDas Exportgeschäft war in den ersten sechs Monaten um 13 Prozent rückläufig, wobei es nach dem vergleichsweise einheitlichen Abwärtstrend im Vorjahr erhebliche regionale Unterschiede gab. Belastend wirkte sich die sehr schwache Nachfrage in Frankreich - neben Deutschland der größte Markt für
Landtechnik in Europa - aus. In den ersten fünf Monaten machten die deutschen Hersteller 29 Prozent weniger Umsatz mit französischen Kunden. Eine vergleichbare Entwicklung gab es in Belgien, den Niederlanden und Dänemark.
Die osteuropäischen Märkte haben sich nach den dramatischen Einbrüchen 2009 auf dem Vorjahresniveau gehalten. Eine ausgenommen lebhafte Investitionstätigkeit legen die polnischen Landwirte an den Tag.
Die Verkäufe stiegen bisher um 17 Prozent, womit Polen zum viertgrößten Exportmarkt für die deutsche Landtechnikindustrie geworden ist.
Auftragseingänge im AufwindDer Auftragseingang der Landtechnikbranche lag im Mai und Juni erstmals wieder über dem Vorjahresniveau. Dabei hat die Nachfrage aus Deutschland überdurchschnittlich angezogen. Nach den geringen Investitionen in Erntetechnik im vergangenen Jahr dürfte der Ersatzbeschaffungsbedarf bei den Landwirten und Lohnunternehmern wieder gestiegen sein. (vdma)