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07.12.2010 | 01:00 | Warten auf poltischen Hurrikan 

Halbzeit bei der UN Klimakonferenz in Cancún

Berlin / Cancún - Die Hurrikan-Saison am Golf von Mexiko geht gerade zu Ende.

Hurrikan-Saison
(c) proplanta
Auf einen politischen Sturm, der frischen Wind in die festgefahrenen Verhandlungen bringen könnte, wartet man bislang allerdings vergeblich. „Die erste Woche verlief erwartungsgemäß unspektakulär“, zieht Regine Günther, Leiterin des Bereichs Klima- und Energiepolitik beim WWF Deutschland eine erste Bilanz. Trotzdem erwartet der WWF, dass es mit Eintreffen der Minister in dieser Woche zumindest in Teilaspekten vorangeht.

Das im Kopenhagen-Accord formulierte Ziel, die globale Erwärmung auf maximal zwei Grad Celsius zu begrenzen, müsse auch formal bestätigt werden. Außerdem gelte es, in Cancún  zumindest den Fahrplan bis zur Klimakonferenz in Südafrika 2011 zu verabschieden und in einzelnen Themengebiete Zwischenziele in Form von Teilabkommen zu erreichen. Um den Stillstand zu beenden, seien Vorreiter gefordert. Der WWF fordert von der EU ein klares Signal, die Anstrengungen im Kampf gegen den Klimawandel zu erhöhen. Europa müsse bei seinen Klimaschutzzielen nachlegen. Ein klares Bekenntnis der EU, ihren  Treibhausgasausstoß bis 2020 um 30 Prozent gegenüber 1990 zu reduzieren, könnte ein Katalysator für die klimapolitische Entwicklung der EU und den internationalen Klimaprozess sein.

Zu den wenigen Lichtblicken aus Cancún gehört die gerade veröffentlichte Entwaldungsbilanz 2010 aus Brasilien. Offenbar wurden am Amazonas im vergangenen Jahr so wenige Bäume abgeholzt wie seit Beginn der Messungen 1988. „Dies ist ein positives Signal. Die Maßnahmen zum Schutz des Amazonas-Regenwaldes greifen“, betont Roberto Maldonado, Waldreferent beim WWF Deutschland. Für die Klimaverhandlungen haben die aktuellen Daten besondere Bedeutung, weil hier auch über Regelungen zum Schutz der Wälder verhandelt wird.

Die globale Entwaldung ist für 15-20 Prozent der vom Mensch verschuldeten Treibhausgasemissionen verantwortlich. Im so genannten REDD+ Abkommen (Reduced Emissions from Deforestation and Degradation) geht es darum, die Fähigkeit der Wälder CO2 zu speichern, in Wert zu setzen. Ziel ist es, Entwicklungs- und Schwellenländer für den Schutz ihrer Wälder als Kohlenstoffsenken zu honorieren. Die Regierungen sind gefordert hierfür einen Handlungsrahmen zu schaffen. (WWF)
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