Schon der kleinste Funke genügt, um Laub in Brand zu setzen. In der ökologisch besonders kostbaren Senne-Landschaft in Ostwestfalen gerieten am Montag ausgedehnte Flächen in Brand. Auch in Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Hessen loderten Brände auf. Sachsen rief für einige Landesteile die höchste Warnstufe aus.
In der Senne-Landschaft loderten die Flammen an mehreren Stellen in der Nähe von Hövelhof, eines der betroffenen Gebiete war rund 16 Quadratkilometer groß. Weil die Region von den britischen Streitkräften als Truppenübungsplatz genutzt wird, waren deutsche und britische Feuerwehrleute gemeinsam im Einsatz. In der Region sind noch viele seltene Tiere und Pflanzen heimisch, darunter Eisvogel und Ziegenmelker sowie das zu den Orchideen gehörende Senne-Knabenkraut.
In Hessen wurden bisher rund 20 Waldbrände registriert. Neu sei, dass schon so früh im Jahr eine hohe
Waldbrandgefahr herrsche, sagte am Montag Theodor Arend vom Landesbetrieb Hessen-Forst Hövelhof.
Die niedersächsischen Feuerwehren rückten am Wochenende wegen mehrerer Brände in Wäldern und Moorgebieten aus. In einem Moor bei Krempel (Landkreis Cuxhaven) brach am Sonntag ein Feuer aus, das die Helfer auch am Montagnachmittag noch beschäftigte. Rund 100 Hektar der ehemaligen Abtorfungsfläche gerieten in Brand, wegen starker Rauchentwicklung wurden mehrere Straßen gesperrt. In den Landkreisen Lüneburg und Harburg wurde das Grillen sogar auf den dafür eigens eingerichteten Plätzen verboten. Die Lüneburger Feuerwehr überwacht die Lage aus der Luft.
Auch in Nordrhein-Westfalen und Mecklenburg-Vorpommern brannten Waldstücke, Sachsen rief für einige Landesteile die höchste Warnstufe aus. In Hessen wurden bisher rund 20 Waldbrände registriert. Neu sei, dass schon so früh im Jahr eine hohe Waldbrandgefahr herrscht, sagte Theodor Arend vom Landesbetrieb Hessen-Forst, am Montag.
Bis Mittwoch werde sich die Lage noch verschärfen, sagte der DWD in seinem Waldbrandgefahrenindex voraus. Mitte der Woche bringt Tief «Norbert» dann Regenwolken von Westen. Ab Donnerstag könne es den ersehnten ergiebigen Landregen geben, auf den Landwirte und Gärtner dringend warteten. Wo und wie viel Regen fällt, lasse sich nicht präzise vorhersagen. «Zum Wochenende wird sich die Lage deutlich entspannen», sagte DWD-Meteorologe Helmut Malewski.
Seit Februar hat es in Deutschland viel zu wenig geregnet - im Schnitt fielen 77 Liter Regen pro Quadratmeter, das ist weniger als die Hälfte der üblichen Menge (164 Liter). Schon jetzt stehe fest, dass der meteorologische Frühling, der die Monate März bis Mai umfasst, viel zu trocken ausfallen werde, sagte DWD-Klimatologe Gerhard Müller-Westermeier. «Es müsste schon der nasseste Mai aller Zeiten werden, um das noch aufzuholen.» Das sei aber nicht zu erwarten.
Vorerst bleibt es heiß und trocken. Die Temperaturen steigen am Dienstag noch einmal auf 23 bis 28 Grad. Erst mit dem einsetzenden Regen wird es ab Donnerstag deutlich kühler. (dpa)