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11.01.2011 | 18:00 | Asthmagefahr 

Umweltbundesamt warnt vor Asthma durch Babyschwimmen

Dessau-Roßlau - Schwimmen ist gesund, und Babyschwimmen erfreut sich immer größerer Beliebtheit.

Asthma durch Babyschwimmen
(c) proplanta
Doch nun rät das Umweltbundesamt vom Planschen mit den Kleinsten ab, wenn es in der Familie gehäuft Allergien gibt: Durch das Chlor im Wasser könnten die Kinder Asthma bekommen.

Das Umweltbundesamt warnt vor Babyschwimmen für allergiegefährdete Kinder. Aktuelle Studien belegten einen Zusammenhang der Atemwegerkrankung Asthma und anderen chronischen Erkrankungen mit dem Schwimmen in gechlortem Wasser, teilte das Umweltbundesamt (UBA) am Montag in Dessau-Roßlau mit. Durch das Desinfektionsmittel Chlor und Urin entstünden asthmaverdächtige Substanzen.

Kinder unter zwei Jahren, in deren Familien Allergien wie Dermatitis, Heuschnupfen und Asthma auftreten, sollten sich nicht in Hallenbädern aufhalten. Alle anderen Kinder und Erwachsene könnten ohne Bedenken baden gehen. «Als familiär vorbelastet gelten Kinder, wenn mindestens ein Elternteil oder ein Geschwister eine solche Diagnose hat», sagte die leitende Toxikologin des Trink- und Badebeckenwassers des UBA, Tamara Grummt. Die Eltern dieser Kleinkinder sollten einen Arzt konsultieren und sich außerdem über die Qualität des Beckenwassers informieren.

In der Hallenluft deutscher Bäder fand das UBA hohe Konzentrationen der asthmaverdächtigen Substanzen, die bis zu 37 Mal höher waren als von der Weltgesundheitsorganisationen empfohlen. In diesen Fällen habe entweder die Wasseraufbereitung oder die Belüftung des Hallenbades nicht den Regeln entsprochen. 90 Prozent der gemessenen Werte hätten hingegen deutlich unter den Richtwerten gelegen.

Kleinkinder haben laut Bundesgesundheitsblatt ein sensibles Lungengewebe und sind damit besonders gefährdet. Gerade im Kinderbecken seien oft mehr verdächtige Substanzen vorhanden, weil dort die Wassertemperatur höher sei und mehr Urin ins Wasser gelange.

UBA-Chef Jochen Flasbarth forderte die Bevölkerung dazu auf, vor dem Schwimmen immer gründlich zu duschen. Nicht nur durch Urin, sondern auch durch Schweiß, Kosmetika und Hautschuppen entstünden die wahrscheinlich gesundheitsgefährlichen Flüssigkeiten und Gase. Von den Hallenbadbetreibern verlangt Flasbarth genügend Frischwasserzufuhr und eine ausreichende Belüftung.

Im Umweltbundesamt laufen derzeit Messungen, um die Höhe der gefährlichen Dosis der asthmaverdächtigen Substanz zu ermitteln. Die Untersuchungen sollen Ende 2012 abgeschlossen sein, dann sind auch erste Ergebnisse zu erwarten. Grundsätzlich müssten Desinfektionsmittel wie beispielsweise Chlor weiterhin in das Beckenwasser gegeben werden, um vor Infektionen zu schützen, heißt es im Bundesgesundheitsblatt. (dpa)
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