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13.05.2014 | 11:00 | Weidemanagement 

Neue Technologien für die Weidesaison

Bonn - In diesen Wochen startet die Weidesaison.

Weidemanagement
(c) proplanta
Mit für Landwirte anwendbaren Entwicklungen zum Weideparasitenmanagement, einer fliegenden Plattform zur Wildrettung und einem Grünlandpflegeroboter und soll das Weidemanagement künftig vorausschauender geplant und ein Beitrag zum verbesserten Tierschutz geleistet werden.

Entscheidungshilfen zum Weideparasitenmanagement Landwirte und Beratungsorganisationen sollen bald mit Hilfe von Entscheidungsbäumen nutztierübergreifend Magen-Darm-Würmer bekämpfen und neuen Weideparasiten vorbeugen können. Dazu betreut die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) als Projektträgerin für das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) ein neues Modell- und Demonstrationsvorhaben.

In dem Projekt erfolgt die Schulung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mehrerer Beratungsorganisationen im Umgang mit bereits für den ökologischen Landbau entwickelten Grafiken zur Entscheidungshilfe. Diese werden im Projektverlauf modellhaft auf 80 Betrieben bundesweit angewendet, im Fokus stehen dabei konventionell wirtschaftende Betriebe.

In Ergänzung zu den Entscheidungsbäumen geben Untersuchungen von Sammelkotproben Auskunft über die Belastung und Entwicklung mit Parasiten. Auf dieser Grundlage sowie der Auswertung des bisherigen Wurmmittel-Einsatzes und des Weidemananagements werden die Betriebe bei der Verbesserung des Weidemanagements unterstützt. Das Projekt setzen Wissenschaftler des Thünen-Instituts für Ökologischen Landbau bis Ende 2015 um.

„Wildretter“ stöbert Rehkitze vor der Mahd auf Rehkitze vor dem Tod bei der Mahd retten: Das ist das Ziel des Forschungsprojekts „Wildretter“, welches das BMEL über sein Innovationsprogramm in der BLE fördert. Seit 2012 entwickeln Experten von CLAAS GmbH, DLR e.V., i_s_a_ Industrieelektronik GmbH und der TU München eine fliegende Plattform zur Rehkitzrettung beim Mähen landwirtschaftlicher Flächen. In diesem Jahr soll es einen weiteren Testlauf des bereits erstellten Prototyps geben.

Ziel ist die Annährung an einen geplanten vierstufigen Ablaufplan: Finden, Markieren, Wiederfinden sowie Retten und Sichern. Mit dem Prototyp des fliegenden Wildretters konnte die Suchdauer von fast drei Stunden pro Hektar bei der Suche zu Fuß auf rund vier Minuten verkürzt werden. Ist der Wildretter einmal marktreif, können mit ihm Tiere zuverlässig gefunden, aus der Wiese getragen, für die Zeit des Mähvorgangs gesichert und anschließend wieder freigelassen werden.

Grünlandroboter für den länderübergreifenden Einsatz Auch international ist das Weidemanagement Forschungsthema. Gefördert durch das ERA-NET (European Research Area Network) „ICT Agri“ beschäftigen sich fünf wissenschaftliche Einrichtungen aus der Türkei, Frankreich und Deutschland mit der optimierten Fütterung von weidenden Rindern und dem Weidemanagement durch die Nutzung eines Grünlandpflegeroboters sowie einer „i-Leed Software“.

Diese stellt anhand von Sensorinformationen notwendige Parameter, beispielsweise zum Biomasseaufwuchs, für die Robotersteuerung zur Verfügung. Dabei tauscht sie Daten mit verschiedenen Herdenmanagementsystemen aus.

Am Ende des Projekts soll ein voll funktionsfähiger Prototyp des Grünlandroboters sowie eines Weidemanagementprogramms auf einem Hof mit Weidebetrieb der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) vorgeführt werden.

Dieser Prototyp erledigt Pflegemaßnahmen, berechnet die Futterration und gibt dem Landwirt wichtige Informationen zum Weidemanagement. Der Einsatz des Grünlandpflegeroboters soll länderübergreifend die Weidehaltung für Rinder- und Pferdehalter attraktiver machen und damit einen Beitrag zum Tierschutz leisten. (ble)
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