Nachdem Deutschland, Österreich und die Schweiz im vergangenen Jahr Bürgschaften für das Projekt gekündigt haben, werde ein Teil des fehlenden Geldes nun durch die türkische Halkbank in Bahrain aufgebracht, teilte die internationale Kampagne gegen den Bau am Montag unter Berufung auf diplomatische Quellen mit. Ein Besuch im Tigris-Tal vor einigen Tagen habe ergeben, dass es wieder «massive Bauarbeiten» gibt.
Deutschland, Österreich und die Schweiz hatten Kreditbürgschaften im Juli 2009 gestoppt, weil Umweltauflagen verletzt worden und Kulturgüter am Ufer des Tigris in Gefahr seien. Gegen das Bauprojekt, das auch die archäologisch bedeutende Stadt Hasankeyf bedroht, hat es im In- und Ausland Proteste gegeben. Die türkische Regierung hält an dem Bau fest. Sie möchte mit einem 300 Quadratkilometer großen Stausee nicht nur Energie gewinnen, sondern verspricht auch bessere Bewässerungsmöglichkeiten für die Landwirtschaft.
Gegner des Staudamms riefen am Montag die österreichische Andritz AG auf, nicht als einziges europäisches Unternehmen im Konsortium für den Bau des Staudamms zu bleiben. «Kündigt auch Andritz die Verträge, muss der Bau gestoppt und das Projekt neu ausgeschrieben werden», erklärte Ulrich Eichelmann, der Koordinator der Kampagne gegen den Ilisu-Damm. (dpa)
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