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18.05.2010 | 08:31 | Waldwirtschaft 

Erfolgsmodell naturnahe Forstwirtschaft: Exklusives Erleben von "wilder Natur" und Kultur in Deutschlands Wäldern

Berlin - Seit Jahrzehnten schreibt die deutsche Forstwirtschaft eine Erfolgsgeschichte. Sowohl die Waldfläche als auch der Holzvorrat nehmen stetig zu.

naturnahe Forstwirtschaft
(c) proplanta
Die Wälder werden älter, die Totholzanteile steigen und Laubbäume gewinnen deutlich an Gewicht, während naturferne Nadelholzreinbestände abnehmen und von naturnahen Mischbeständen abgelöst werden. „Mit der naturnahen Forstwirtschaft nutzen Waldbesitzer und Förster die Dynamik der Natur, um wertvolles Holz zu erzeugen und zugleich die Waldbestände zu pflegen und zu verjüngen“, so der Präsident des Deutschen Forstwirtschaftsrates, Georg Schirmbeck, MdB.

„Mit der naturnahen Forstwirtschaft werden unsere Wälder wilder, das heißt, die Kräfte der Natur werden sichtbarer. Trotzdem ernten wir in diesen Wäldern nachhaltig den klimaneutralen Rohstoff Holz. Einzeln oder gruppenweise werden Bäume entnommen, so gelangen Licht und Wärme in die Bestände, die verbleibenden Stämme haben dadurch mehr Platz, um sich zu entwickeln und Samen können keimen, damit die nächste Baumgeneration heranwachsen kann. Waldbesitzer und Förster kümmern sich behutsam um die Rahmenbedingungen, den Rest macht die Natur“, erläutert Präsident Schirmbeck die Prinzipien der naturnahen Forstwirtschaft.

Mit den heutigen Wäldern, ihrer multifunktionalen Leistungsfähigkeit und ihren Strukturen besitzen wir eine gesamtgesellschaftlich wertvolle und bedeutende Ressource, die schlichtweg durch nichts ersetzbar ist. Der Wald in Deutschland ist heute vielfältiger, wilder Lebensraum für Pflanzen und Tiere, gleichzeitig aber auch Rohstoff- und Energiequelle, Arbeitsplatz, Produktionsstätte und Erholungsraum für den Menschen. Dies muss auch vom Naturschutz anerkannt werden.

„Es kann heute nicht darum gehen, dass einzelne Interessen, wie z.B. die „Wildnis“ in unseren Wäldern, maximal auf Kosten anderer durchgesetzt werden. Dann müssen wir auch darüber reden, dass dies andernorts eine Intensivierung der Holznutzung mit deutlich schwerwiegenderen Belastungen zur Folge hat. Wenn wir aufgrund nicht mehr stattfindender Nutzung künftig besonders im ländlichen Raum wertvolle Arbeitsplätze preisgeben, sollten wir auch Lösungen für die davon betroffenen Menschen und Regionen parat haben“, sagt Schirmbeck. Das Cluster Forst und Holz ist mit einem Umsatz von 167 Mrd. Euro und mit 1,2 Mio. Beschäftigten in 185.000 Betrieben ein wirtschaftliches Schwergewicht. Statistisch betrachtet stehen 20 ha Wirtschaftswald oder 100 fm Holzeinschlag für einen Vollzeitarbeitsplatz in der gesamten Branche.

Nachhaltige Waldbewirtschaftung und Holznutzung haben zum Erhalt eines hohen naturschutzfachlichen Wertes beigetragen. 68 % unserer Wälder haben einen Schutzstatus. Zahlreiche Naturwaldreservate und Naturschutzgebiete sichern zudem bereits jetzt, dass Wissenschaft, Förster und Waldbesitzer mit dem Blick in unbewirtschaftete Waldflächen die naturnahe Forstwirtschaft weiterentwickeln.

Mit überzogenen Nutzungseinschränkungen können wirtschaftlich gewaltige Chancen verspielt werden, ohne aber wirklich spürbar mehr für die Natur oder mehr für davon betroffene Regionen zu erreichen. Dies betrifft auch die Zukunftschancen und die Lebensqualität unserer Kinder und Enkel. „Wir bieten unserer Gesellschaft im Wald das exklusive Erleben von Natur und ihrer wilden Schönheit auf großer Fläche“, lädt Präsident Schirmbeck die Bevölkerung zum Waldspaziergang zu jeder Jahreszeit ein. (dfwr)
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