Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
18.06.2013 | 10:07 | Landtechnikindustrie 

Heimischer Landtechnikmarkt stabil

Brüssel - Die Hersteller von Landmaschinen und Traktoren in Europa können weiterhin auf einen insgesamt robusten Heimatmarkt bauen.

Agrartechnik
(c) proplanta
CEMA, der europäische Dachverband der Landtechnikindustrie, geht für 2013 von einem Marktvolumen in Höhe von 24,8 Mrd. Euro in der Europäischen Union aus. Damit würde das Rekordniveau des Vorjahres nur um vier Prozentpunkte unterschritten.

„Die beiden größten Märkte, Frankreich und Deutschland, spielen dabei eine stabilisierende Schlüsselrolle“, so Dr. Ulrich Adam, Generalsekretär von CEMA. „Wir rechnen damit, dass der Anteil dieser beiden Länder am Gesamtmarkt in der EU in diesem Jahr auf 44 Prozent steigen wird.“ 2012 lag dieser noch bei 42 Prozent.

Die wichtigste Grundlage für diese hohe Investitionsneigung bilden die soliden Einkommensmöglichkeiten der Landwirte. Gleichzeitig werden mit dem Einsatz moderner Technik Effizienzsteigerungen auf dem Acker und auf dem Hof realisiert, um dem  landwirtschaftlichen Strukturwandel zu begegnen. Es bleibt zu hoffen, dass die schwierigen Wetterbedingungen in diesem Frühjahr, vor allem im Norden Frankreichs, die positive Grundhaltung der Landwirte nicht nachhaltig beeinträchtigen.

Die sehr ungünstigen Wetterverhältnisse für den Ackerbau haben bereits deutliche Spuren auf dem drittgrößten Landtechnikmarkt, Großbritannien, hinterlassen. Die Neuzulassungen von Traktoren lagen in den ersten fünf Monaten um 22 Prozent unter dem Vorjahreswert. Auch für die Erntemaschinen und Anbaugeräte sind die Verkaufszahlen deutlich gesunken. An vierter Stelle hinsichtlich der Marktgröße für Landmaschinen und Traktoren in Europa steht Italien. Die Investitionen des Agrarsektors fielen hier über die letzten Jahre  unterdurchschnittlich aus.

Der Landtechnikmarkt erreichte 2012 mit weniger als 2 Mrd. Euro ein Rekordtief, was hauptsächlich mit fehlender Liquidität und unzureichenden Finanzierungsmöglichkeiten begründet wird. Immerhin scheint die Talsohle erreicht zu sein, was sich auch darin zeigt, dass die Traktorzulassungen in diesem Jahr bisher nicht weiter zurückgegangen und die Verkaufszahlen für Mähdrescher sogar wieder gestiegen sind.

Insgesamt ist die europäische Landtechnikindustrie mit der Geschäftslage weiterhin sehr zufrieden. Der maßgebliche Indikator dafür ist das CEMA-Business-Barometer, das auf einer  repräsentativen monatlichen Umfrage der führenden Hersteller basiert. Im Juni stieg der Geschäftsklimaindex nach zwei schwächeren Monaten wieder um acht Punkte.

Nur ein Viertel der Unternehmen bewertet seine derzeitige Situation als unbefriedigend. 40 Prozent der Befragten gehen von einer Umsatzsteigerung im kommenden Halbjahr aus, nur 22 Prozent erwarten einen Rückgang. Eine überdurchschnittlich positive Umsatzerwartung haben die Hersteller von Ackerbaugeräten, Maschinen für die Vieh haltenden Betriebe sowie Komponenten.

Bezogen auf die europäischen Märkte stehen Frankreich und Deutschland in der Gunst der Hersteller nach wie vor an der Spitze. Für die Märkte Spanien, Skandinavien sowie Großbritannien, die über die letzten Monate deutlich abgeschlagen waren, hat sich der Optimismus zuletzt wieder verstärkt. Den italienischen Markt sehen die meisten Hersteller aber noch verhalten. Nach einer Sonderkonjunktur in den vergangenen Jahren gehen auch die Verkäufe in Polen, dem mittlerweile fünftgrößten Markt in der EU, wieder deutlich zurück. Auf mittlere Sicht ist auf dem polnischen Markt aber mit weiterem Ausbaupotential zu rechnen.

Die gute Auftragslage der Landtechnikindustrie wird in diesem Jahr zu einem leichten Anstieg der Beschäftigtenzahlen führen. 15 Prozent der europäischen Unternehmen wollen ihre Stammbelegschaft erhöhen. Gleichzeitig kommt es in den nächsten Wochen  saisonbedingt zu einem verstärkten Abbau der Zeitarbeitskräfte in den Fabrikhallen. (cema)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Italiens Bauern halten sich am Traktorenmarkt zurück

 Traktorenmarkt bleibt 2023 stabil

 Deere & Company startet etwas schwächer Start ins neue Geschäftsjahr

 Kuhn Group bekommt Nachfragerückgang zu spüren

  Kommentierte Artikel

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger