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18.07.2010 | 18:53 | Ressourcenmanagement 

Forschungsprojekt gestartet: Ressourcen im ländlichen Raum intelligent nutzen

Berlin - Wie können Wasser- und Energie-Infrastrukturen so miteinander kombiniert werden, dass sie in ländlichen - zumeist schrumpfenden - Regionen die Ver- und Entsorgung sichern und zur regionalen Wertschöpfung beitragen?

Ressourcenmanagement
Welche bisher ungenutzten Sekundärressourcen wie Abwärme, Biomasse, Abfall oder geklärtes Abwasser bietet der ländliche Raum und wie können diese in der Region wirtschaftlich genutzt werden? Diesen Fragen geht das jetzt gestartete Forschungsprojekt „Re-Produktionsketten in der Wasser- und Energieinfrastruktur in schrumpfenden Regionen (kurz: RePro - Ressourcen vom Land)“ nach, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird.

Bis 2013 sollen für die Klimaschutzregion Elbe-Elster und die Bioenergieregion Wittenberg wirtschaftlich tragfähige regionale Re-Produktionsketten erarbeitet werden, welche die stofflichen und energetischen Ressourcen der Region intelligent und nachhaltig nutzen. Unterstützt werden die Regionen von den Wissenschaftspartnern BTU Cottbus (Energie-Infrastruktur), Hochschule Anhalt (GIS - Räumliche Information), TU Berlin (Finanzierungsmodelle, Umweltplanung) und dem Berliner inter 3 Institut für Ressourcenmanagement (Wasser-Infrastruktur, Innovationsmanagement). Das Forschungsteam bringt alle Beteiligten für die Umsetzung tragfähiger Re-Produktionsketten an einen Tisch und stellt das für die Umsetzung erforderliche technische, ökonomische, planerische und räumliche Wissen gezielt zur Verfügung. inter 3 übernimmt die Gesamtkoordination des Forschungsvorhabens.

Dr. Susanne Schön, Gesamtprojektleiterin von inter 3: „Es geht darum, die Potenziale einer nachhaltigen Ressourcennutzung und zukunftsfähigen Infrastruktur zu erkennen und diejenigen zusammenzubringen, die die Ressourcen sinnvoll und ökonomisch nutzen können. Die Zusammenarbeit von Unternehmen, Verwaltung und Wissenschaft stärkt den Kompetenzaufbau in den Regionen. Im Endeffekt können davon alle profitieren.“


Re-Produktionsketten im Wasser- und Energiesektor

Klimawandel, Wirtschaftsstrukturwandel und demografischer Wandel verändern den ländlichen Raum, so dass Infrastrukturangebote ohnehin neu ausgerichtet werden müssen. Der Aus- und Aufbau nachhaltiger regionaler Wertschöpfungsketten rund um die technischen Infrastrukturen bietet sich daher als interessanter Ansatzpunkt zur Sicherung der Daseinsvorsorge an. In den zwei ostdeutschen Modellregionen werden Erfolg versprechende Kombinationen von Energie- und Wasserinfrastrukturen konkret entwickelt und zur Umsetzung vorbereitet.

Die aneinander grenzenden Modellregionen Elbe-Elster in Brandenburg und Wittenberg in Sachsen-Anhalt sind ländliche Regionen, die die demografischen und klimapolitischen Herausforderungen der Zukunft aktiv gestalten wollen. Die Klimaschutzregion Elbe-Elster ist bereits in verschiedenen regionalen und überregionalen Bündnissen aktiv und richtet sich konsequent am regionalen Klimaschutz aus. Mit den jetzt gestarteten Projekten sollen die bisherigen Aktivitäten weiter konzentriert und konkretisiert werden. Der Landkreis Wittenberg ist Teil der Bioenergieregion BINGO und hat das ambitionierte Ziel, gemeinsam mit den Nachbarlandkreisen Nordsachsen (Freistaat Sachsen) und Anhalt-Bitterfeld (Sachsen-Anhalt) sowie dem strategischen Partner Dessau-Rosslau (Sachsen-Anhalt) bis zum Jahr 2030 100 Prozent der Energie auf Basis erneuerbarer Energien zu erzeugen. Die regionale Energieproduktion soll nun durch die Integration der Abwasserinfrastruktur weiter vorangetrieben werden.


Lokales Handeln fördern - überregionales Lernen ermöglichen

In jeder Region sollen sowohl technische als auch organisatorische und finanzielle Konzepte zur effektiven Ressourcen- und Infrastrukturnutzung und der Schaffung lokaler Re-Produktionsketten erarbeitet und praktisch durchgeführt werden. Im Mittelpunkt steht die Förderung von Kooperationen zur Optimierung von stofflich-energetischer und wirtschaftlich-sozialer Re-Produktivität in ländlichen Regionen. Im konkreten Fall geht es zum Beispiel darum, wie aus Biomasse, die als Nebenprodukt von Tierhaltung oder Forstwirtschaft anfällt, in Kooperation mehrerer Betriebe nachhaltig Energie hergestellt und diese wirtschaftlich konkurrenzfähig in ein lokales Netz eingespeist werden kann. Die Wissenschaftspartner treten hierbei beratend in Aktion.

Ziel von „RePro - Ressourcen vom Land“ ist der Aufbau von 1-2 Re-Produktionsketten in jeder Modellregion. Sie sollen nach Beendigung des Projektes organisatorisch tragfähig und mit konkreten Finanzierungsoptionen versehen sein. Von den Ergebnissen des Projektes sollen auch andere Regionen profitieren können. Hierfür wird eine Toolbox „Aktivierendes Landmanagement“ zusammengestellt, die konkrete Hilfestellung bei der Realisation vergleichbarer Vorhaben leistet.

Das Forschungsvorhaben wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Fördermaßnahme „Nachhaltiges Landmanagement“ gefördert.

Nähere Informationen finden Sie ab September 2010 unter http://www.reproketten.de. (idw)
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