«Man kann immer noch mehr fordern», sagte Merkel am Montag in Berlin bei der Jahreskonferenz des Rats für Nachhaltige Entwicklung. Doch die geplante Verminderung des CO2-Ausstoßes um 80 Prozent bis 2050 sei bereits ein sehr ambitioniertes Ziel. Nicht nur die Kernenergie habe eine Brückenfunktion ins Zeitalter erneuerbarer Energie. Auch Kohlekraft werde noch eine ganze Weile gebraucht.
Das Konzept soll am Dienstag vom Kabinett verabschiedet werden. Es sieht im Schnitt 12 Jahre längere Laufzeiten für die Kernkraftwerke und einen Ökostrom-Anteil von 80 Prozent bis 2050 vor.
Merkel stimmte die Bürger auf neue Anstrengungen ein, um nötige Infrastruktur bei Leitungen und Speichern aufzubauen. «Ohne neue Hochspannungsleitungen wird es nicht gehen», sagte die Kanzlerin. Der Strom aus Windkraft müsse von Offshore-Anlagen auch in den Süden transportiert werden können. Neue Speichertechnologien seien nötig. «Wir haben ein riesiges Infrastrukturprogramm vor uns, wir haben ein riesiges Forschungsprogramm vor uns.»
Der Vorsitzende des Rats, Hans-Peter Repnik, mahnte: «Der Ausbau der erneuerbaren Energien bis zum Jahre 2050 muss jetzt verbindlich und unumkehrbar gemacht werden.» Der Atomstreit dürfe aber nicht die eigentlich Substanz des Energiekonzepts überlagern, also die Ableitung der Politik aus konkreten Klimaschutzzielen. (dpa)
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