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27.11.2014 | 11:08 | Ölmarkt 

Saudi-Arabien spricht sich vor Opec-Treffen gegen Förderkürzung aus

New York / Wien - Vor dem mit Spannung erwarteten Opec-Treffen in Wien hat der Ölminister des mächtigen Förderstaates Saudi-Arabien eine mögliche Förderkürzung abgelehnt.

Ölförderung
Stemmen sich die Opec-Staaten gegen den Ölpreisverfall? Ob sie sich einigen können, wird sich am Donnerstag in Wien zeigen. Seit langem hat es nicht so viel Aufmerksamkeit für ein Treffen des Ölkartells gegeben. (c) Jim Parkin - fotolia.com
Ali Al-Naimi sagte am Mittwoch vor Reportern in Wien, eine Kürzung der Produktion sei nicht erforderlich. «Niemand sollte kürzen, und der Markt wird sich von selbst stabilisieren.»

Am Donnerstag treffen sich die Förderstaaten der Organisation erdölexportierender Länder (Opec). Um sich gegen den Preisverfall am Ölmarkt zu stemmen, wollen einige von den Öleinnahmen abhängige Länder wie Venezuela Förderkürzungen erreichen.

Zur Wochenmitte blieben die Ölpreise nach zuvor deutlichen Verlusten nahezu unverändert. Zeitweise kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Januar 78,38 Dollar und damit fünf Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Referenzsorte WTI fiel hingegen leicht um vier Cent bei 74,05 Dollar.

Das Opec-Treffen in Wien ist das alles beherrschende Thema am Ölmarkt. Zuletzt haben sich Hinweise verdichtet, dass die Mitgliedsstaaten nicht mit einer Kürzung der Fördermenge auf die rasante Talfahrt der Ölpreise reagieren werden, insbesondere weil Saudi-Arabien dagegen ist.

Der Ölstaat steht für etwa ein Drittel der Opec-Produktion, die wiederum ein Drittel der weltweiten Ölproduktion ausmacht. Im Gegensatz zur Nummer eins der Opec sprechen sich weniger schwergewichtige Länder wie Venezuela für eine Produktionskürzung aus.

Das Produktionsziel der Opec liegt derzeit bei 30 Millionen Barrel (je 159 Liter) pro Tag, die tatsächliche Produktion dagegen knapp eine Million Barrel höher. Zusammen mit der konjunkturbedingt schwachen Ölnachfrage und der hohen US-Produktion wegen des Frackingbooms hat dies zu starken Preisrückgängen am Ölmarkt geführt. Seit Juni sind die Preise für Rohöl um 30 Prozent gefallen.

«Sollte es keine Einigung über eine Kürzung der Fördermenge geben, dann droht ein weiterer Ölpreisverfall», sagte Rohstoffexperte Eugen Weinberg von der Commerzbank der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Außerdem dürfte dann der Einfluss des Ölkartells in der Welt weiter abnehmen: «Sollten entscheidenden Aktionen ausbleiben, würde das bereits angeschlagene Vertrauen in die Preissetzungsmacht der Opec endgültig erschüttert», so Weinberg. Verbraucher, etliche Unternehmen und Länder würden indes von einem weiteren Preisverfall profitieren.

Der Preis für Rohöl der Opec sank zuletzt kräftig. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats kostete ein Barrel (159 Liter) zuletzt im Durchschnitt 74,28 Dollar. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells. (dpa)
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