Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
28.11.2014 | 09:48 | Lebenshaltungskosten 

Energiepreise und Inflation auf Talfahrt

Wiesbaden - Sinkende Energiepreise haben die Teuerung in Deutschland auf den niedrigsten Stand seit Februar 2010 gedrückt.

Rohölpreise 2014
Die Preise für Sprit und Haushaltsenergie sinken weiter. Das dämpft die Teuerung insgesamt und entlastet die Budgets der Verbraucher. Für Währungshüter ist die Entwicklung aber Anlass zur Sorge. (c) proplanta
Nach vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamtes lagen die Verbraucherpreise im November lediglich 0,6 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Einen niedrigeren Wert gab es zuletzt im Februar 2010 mit 0,5 Prozent. Gegenüber dem Vormonat blieb die Rate unverändert, wie die Wiesbadener Behörde am Donnerstag mitteilte.

Sprit und Haushaltsenergie verbilligten sich im Vergleich zum Vorjahr insgesamt um 2,5 Prozent. Hintergrund sind die seit Monaten sinkenden Rohölpreise, die sich auf dem Markt für Ölprodukte niederschlagen.

Am Donnerstag rutschte der Preis für Heizöl erstmals seit mehr als vier Jahren sogar unter die Marke von 70 Euro für 100 Liter. Das Internet-Portal des Messtechnik-Herstellers Tecson ermittelte einen bundesweiten Durchschnittspreis von 69,20 Euro und damit den tiefsten Stand seit November 2010. Bei anderen Heizöl-Portalen wie easyoil wurde diese Marke bereits zuvor unterschritten oder der Preis liegt wie bei Comoil noch knapp darüber.

Der Preisauftrieb bei Lebensmitteln kam im November nach Daten der Wiesbadener Statistiker zum Erliegen. Gegenüber dem Vorjahr stagnierten die Nahrungsmittelpreise. Hingegen mussten die Verbraucher für Wohnungsmieten 1,4 Prozent mehr zahlen als im November 2013. Dienstleistungen verteuerten sich um 1,4 Prozent. Volkswirte der BayernLB führten dies auch auf den zum Jahreswechsel startenden Mindestlohn zurück.

Die insgesamt geringe Teuerung stärkt die Kaufkraft der Verbraucher. Bei Währungshütern schürt sie hingegen die Angst vor einer Deflation, einer Spirale aus rückläufigen Preisen und schrumpfender Wirtschaft. Die Europäische Zentralbank strebt eine jährliche Inflationsrate von knapp unter 2 Prozent an.

Dieses Ziel verfehlt sie jedoch seit Anfang 2013. Deshalb hat die Notenbank ihre Geldpolitik zuletzt in mehreren Schritten noch weiter gelockert. Ökonomen der Commerzbank rechnen nach den Daten aus Wiesbaden damit, dass die Inflationsrate im Euroraum im November bei nur noch 0,2 Prozent liegen dürfte. Im Oktober waren es noch 0,4 Prozent. (dpa)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Trendwende in Sicht? Bundesregierung hebt Konjunkturprognose leicht

 Deutsche sitzen auf Geldbergen - üppiger Geldregen für Aktionäre

 Verbraucherzentrale fordert mehr Transparenz bei Fernwärme-Preisen

 Habeck sieht sinkende Strompreise trotz Atomausstieg

 Werden Lebensmittel jetzt günstiger?

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken