Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
28.01.2024 | 03:03 | Parkbäume 

Bäume in historischen Parkanlagen in teils schlechtem Zustand

Berlin - Astbrüche, Entwurzelungen, Rindenschäden - vielen Bäumen in historischen Parkanlagen in Deutschland geht es einer Studie zufolge schlecht.

Parkbaum
In vielen historischen Parks stehen wertvolle alte Bäume. Ihr Zustand ist oft schlecht, wie eine neue Studie auch über Parks im Südwesten zeigt. Das liegt nicht zuletzt am Klimawandel. (c) proplanta
Bei der Untersuchung von 62 Parkanlagen, darunter ein Dutzend in Baden-Württemberg, waren im Jahr 2022 mehr als die Hälfte der Bäume (59 Prozent) leicht bis schwer beschädigt, zum Teil sogar tot. Das hat der sogenannte Parkschadensbericht ergeben, der von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Technischen Universität Berlin dieses Jahr zum ersten Mal herausgegeben und am Freitag vorgestellt wurde.

«Wir hatten 2018 bis 2020 die größte Dürre- und Hitzeperiode in Mitteleuropa, die bisher dokumentiert worden ist. Und das hat sich natürlich auch auf die Gärten ausgewirkt», sagte Studienleiter Norbert Kühn von der TU Berlin bei einer Online-Pressekonferenz . «Das heißt, es gibt Gärten, die in einem nie gekannten Maße mit absterbenden Bäumen zu tun haben.»

Insgesamt untersuchte das Forscherteam in 11 Bundesländern etwas mehr als 157.300 Bäume. Aus Baden-Württemberg wurden der Schlosspark in Bad Mergentheim, die Lichtentaler Allee in Baden-Baden und der Bruchsaler Schlossgarten ebenso geprüft wie der Freiburger Friedhof Herdern, der Park des Schlosses Favorite (Rastatt) und der Schwetzinger Schlosspark. In Stuttgart untersuchten die Experten den Rosensteinpark, den Wilhelmapark, die Solitude und den Schlossgarten sowie den Park rund um die Villa Reitzenstein.

Mithilfe von Katasterdaten wurden die Lebenskraft der einzelnen Baumarten, der Zustand der Parkanlagen insgesamt und Zusammenhänge mit Umweltparametern wie Trockenheit und Hitze untersucht. Kühn zufolge schwankte die Zahl der geschädigten Bäume je nach Parkanlage stark. Räumliche Tendenzen waren demnach nicht zu erkennen. Besonders viele geschädigte Bäume gab es in Anlagen in Liebenstein, Wiesbaden und Lichtenwalde, im Hamburger Jenischpark und im Park Schönfeld in Kassel.

In acht Parks konnte ein Vergleich zwischen dem Jahr 2017 - vor den Hitzejahren - und dem Jahr 2020 durchgeführt werden. Bei allen Pflanzen nahm die Gesundheit in diesem Zeitraum ab. Nicht alle Schäden hängen laut Kühn mit dem Klima zusammen. Zum Teil liege der schlechte Zustand auch am hohen Alter der Bäume oder an der Nutzung der Parks. Auffällig sei allerdings, dass fremdländische Zukunftsarten, die als klimaresistenter gelten, in der Regel besser abschnitten als heimische, zum Beispiel bei Eichen.
dpa/lsw
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Klimaschonender fliegen bis 2050 - selbst das wird wohl schwierig

 Baerbock an der Frontlinie der Klimakrise in Fidschi

 Verwaltungsgerichtshof kassiert bayerische Fischotter-Verordnung

 Habeck sieht großes Potenzial in CO2-Einlagerung

 Heißester Apriltag in Tel Aviv seit 85 Jahren

  Kommentierte Artikel

 Größere EU-Getreideernte erwartet

 Was will die CDU in ihrem neuen Programm?

 Frankreichs Staatsrat schränkt Vogeljagd weiter ein

 LED-Lampen in Straßenlaternen sparen massiv Strom ein

 Zahl der Bäckereien weiter rückläufig

 Wundermittel und Jahrhundertgift PFAS: Derselbe Circus - andere Clowns

 Deutsche Verbraucher offen für abgelaufene Lebensmittel

 Brandenburger Dackel wohl von Wolf angegriffen

 Tag des Wolfes - Bauern machen Druck für vereinfachten Abschuss

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau