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28.06.2010 | 18:45 | Energie  

Ostsee-Pipeline wird vor deutscher Küste verlegt

Lubmin - Vor der deutschen Küste hat am Montag die Verlegung der Ostsee-Gaspipeline begonnen.

Ostsee-Pipeline
(c) iofoto - fotolia.com
Wie das Investoren-Konsortium Nord Stream mitteilte, werden auf dem Verlegeschiff «Castoro 10» im Greifswalder Bodden die je zwölf Meter langen Rohre verschweißt. Bereits vor drei Monaten war vor der schwedischen Küste mit dem Bau des mittleren Leitungsstücks begonnen worden. «Wir sind im Plan», sagte Projektleiter Georg Nowack.

Durch die 1.200 Kilometer lange Pipeline solle von Ende 2011 an russisches Erdgas nach Deutschland fließen. Schon Ende 2012 werde ein zweiter Leitungsstrang die Transportkapazität auf jährlich 55 Milliarden Kubikmeter verdoppeln. Die Gasleitung führt auf einer Länge von 82 Kilometern durch deutsche Gewässer. In den flachen küstennahen Gewässern soll die Pipeline im Gegensatz zur restlichen Strecke in einem Graben versenkt werden.

Umweltverbände hatten zunächst wegen der aus ihrer Sicht starken Eingriffe in das Ökosystem gegen den Baustart geklagt, sich aber dann mit Nord Stream außergerichtlich geeinigt. Das Bau- und Betreiberkonsortium machte unter anderem Zugeständnisse bei der umstrittenen Zwischenlagerung von Baggergut im Greifswalder Bodden. Auf dem derzeit einen Kilometer vor der Küste verankerten Verlegeschiff werden die Rohrsegmente Stück für Stück zusammengeschweißt. Mit einer Hochleistungszugwinde wird der Rohrstrang vom Schiff aus dann mit einem zehn Zentimeter dicken Stahlseil Richtung Land gezogen. Danach bewegt sich die «Wanderbaustelle» von der Anlandestelle weg.

Innerhalb eines Tages können auf der «Castoro 10» rund 500 Meter Pipelinerohre verschweißt und verlegt werden. Nach Angaben von Nord Stream kommt es während der Bauarbeiten zu keinen Beeinträchtigungen für Urlauber in den Badeorten der nahen Inseln Usedom und Rügen. Die Verlegearbeiten im gesamten deutschen Trassenabschnitt sollen im Herbst 2011 beendet sein. (dpa)
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