Große Teile der Unionsfraktion wollten ausschließen, dass wassergefährdende Flüssigkeiten in den Boden gelangten, hieß es am Samstag in Berlin aus Kreisen der Fraktionsspitze. Er werde überlegt festzuschreiben, für eine gewisse Zeit keine neuen Genehmigungen für das Fracking zu erteilen. Darüber werde mit Bundesumweltminister Peter Altmaier (
CDU) gesprochen.
Hintergrund sei, dass in nächster Zukunft umweltfreundlichere Fracking-Methoden zur Gasgewinnung Marktreife bekommen könnten. Auch Fraktionschef Volker Kauder (CDU) habe sich eingeschaltet.
Nach einem Bericht des Magazins «Focus» listet eine fast 80 Abgeordnete starke Kritikergruppe massive Bedenken gegen die Pläne von Altmaier und Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) auf. Insgesamt gehören der Unionsfraktion 237 der 620 Abgeordneten an.
Der Initiator der Initiative, der CDU-Abgeordnete Andreas Mattfeldt, in dessen niedersächsischem Wahlkreis Osterholz-Verden seit langem Gas gefördert wird, erklärte nach Angaben des Magazins: «Wir fordern ein Verbot des Einbringens von giftigen, wassergefährdenden Stoffen in die Erde.» Die Bedenken der Menschen vor Ort müssten ernst genommen werden. Altmaier habe bereits Entgegenkommen signalisiert. Auch Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU) unterstütze die Initiative.
Beim Fracking werden mit hohem Druck Wasser und Chemikalien in die Erde gepresst, so dass Gas daraus entweichen kann. Mit dem
Gesetzentwurf soll das Gas-Fracking bundesweit geregelt werden.
Kritik kam wegen der Umweltbedenken auch aus den Reihen der Opposition. Altmaier versichert, Umweltverträglichkeitsprüfungen würden sicherstellen, dass keine Fracking-Anträge genehmigt werden, bis alle kritischen Fragen beantwortet sind. Bürger fürchten, durch die Chemikalien könne das Grundwasser verseucht werden. (dpa)