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22.03.2014 | 14:32 | Weltwassertag 2014 

Trinkwasserschutz in der Landwirtschaft

Bonn - Nicht nur 80 dt Weizen oder 35 t Kartoffeln, sondern auch 1 Mio. l Grundwasser im Jahr produziert ein Ackerbauer auf 1 ha Land.

Grundwasserneubildung
(c) proplanta
Darauf weist der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) anlässlich des Weltwassertages am 22. März hin. Bei einer durchschnittlichen Betriebsgröße von 56 ha in Deutschland sei mit einer Grundwasserneubildung von 56 Mio. l auf der Ackerfläche eines „Durchschnittsbauernhofes“ zu rechnen.

Diese Grundwasserneubildung reiche aus, um rund 1.200 Einwohner ein ganzes Jahr lang mit sauberem Trinkwasser zu versorgen. Der Verband stützt sich bei seiner Berechnung auf die Aussagen von Prof. Dr. Hans-Peter Blum vom Institut für Bodenkunde der Universität Kiel. Der hatte schon 1997 darauf hingewiesen, dass die Ackernutzung im Schnitt eine um 100 l/m² größere Grundwasserversickerungsrate habe als der natürliche Wald.

Wie der RLV weiter mitteilt, sei vielen Verbrauchern nicht bekannt, dass die bedeutendste Grundwasserneubildung unter landwirtschaftlich genutzter Fläche stattfinde. Der Acker- und Grünlandboden als ein wertvoller Filter bestimme wesentlich die Wasserqualität. Es sei schon eine enorme Leistung, dass in dem hochindustrialisierten Land Nordrhein-Westfalen mit einer der höchsten Bevölkerungsdichten weltweit und einer effizienten produktiven Landwirtschaft ausreichendes und hochwertiges Trinkwasser zur Verfügung stehe.

Damit der ländliche Raum Trinkwasserreservoir für die Städte bliebe, unternähmen die Landwirte erhebliche Anstrengungen, so der RLV. In enger Kooperation mit der Wasserwirtschaft sei der Einsatz von Betriebsmitteln wie Dünge- und Pflanzenschutzmitteln stetig und mit nachweislichem Erfolg für die Trinkwasserqualität optimiert und reduziert worden.

Nicht nur dass bei der Entwicklung neuer Pflanzenschutzmittel auf die schnelle biologische Abbaubarkeit Wert gelegt würde, auch der Wirkstoffaufwand habe sich in den vergangenen Jahren deutlich verringert. Auch bei der Nitratbelastung des Grundwassers gebe es keine Probleme, betont der Verband. So werde laut Wasserwirtschaftsbericht der Bundesregierung an keiner Dauermessstelle in Deutschland der Trinkwassergrenzwert für Nitrat von 50 Milligramm pro Liter Wasser überschritten.

Doch nicht nur die Belastung des Trinkwassers sei beim Wasserschutz zu beachten, mahnt der RLV, auch der sorgsame Umgang mit dem wertvollen Nass sei von Bedeutung. Dies gelte insbesondere für den beregnungsintensiven Gartenbau.

Durch technischen Fortschritt und angepasste Produktionsverfahren konnten die Landwirte den Wasserverbrauch von 1991 bis heute um fast 70 % senken. Nur noch 1,1 % des Gesamtwassereinsatzes in Deutschland werde von den Landwirten verwendet. Dieses Einsparvolumen habe in diesem Zeitraum keine andere Branche erreicht, führt der RLV aus. (rlv)
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