In den vergangenen beiden Jahren war es heiß und trocken, das hat sich auf die Getreideernte negativ ausgewirkt. In diesem Jahr hat es etwas mehr geregnet, die Temperaturen waren bislang moderater - das lässt die Landwirte hoffen. Besonders optimistisch sind sie nicht. (c) proplanta
Für die Wintergerste seien die Regenfälle im Juni nach Einschätzung von Experten vielfach zu spät gekommen, sagte sie bei einer Podiumsdiskussion des Bauernverbands in Uelzen.
In diesem Jahr hatte es nach zwei heißen und trockenen Jahren bisher etwas mehr geregnet, die Temperaturen waren moderater. Insgesamt wurden 2019 in Niedersachsen samt Körnermais rund 6,4 Millionen Tonnen Getreide geerntet, im Jahr davor waren es 5,3 Millionen. Die Ernte beginnt in diesen Tagen zunächst im Emsland und im Raum Osnabrück.
Größten Anteil an der
Getreideernte hat den Angaben zufolge der Winterweizen. Er wird auf einer Fläche von knapp 360.000 Hektar angebaut, etwa 10,6 Prozent weniger als im Vorjahr. Stark zugelegt hat der Sommerweizen, dessen Anbaufläche sich von 3.900 Hektar im vergangenen Jahr um ein Drittel auf aktuell 5.200 Hektar vergrößert hat.
In fast allen anderen Anbaugebieten der Erde werde eine reichliche Getreideernte erwartet, sagte die Sprecherin des Landvolks. Die Produktion für 2020/2021 werde auf 2,23 Milliarden Tonnen geschätzt, ein Plus von 54 Millionen.
«In Nordwesteuropa gibt es immer noch große Gebiete mit anhaltendem Niederschlagsdefizit», sagte die Sprecherin. Das gelte auch für Niedersachsen: «Der diesjährige Frühling gehört zu den trockensten, die je verzeichnet wurden.» Zudem lägen die Temperaturen deutlich über dem Durchschnitt. Die jüngsten Regenfälle seien da ungemein wichtig gewesen. Auch habe es zuvor kaum Frostschäden gegeben.
Nach ersten Prognosen von EU-Kommission und
Raiffeisenverband wird für Deutschland insgesamt eine nur unwesentlich höhere Ernte als im Vorjahr erwartet. Die Experten rechnen mit 44,6 Millionen Tonnen, ein Plus von knapp 0,7 Prozent. Während beim Mais ein Zuwachs um die 20 Prozent kommen könnte, dürfte es beim Weizen einen Rückgang um etwa 800.000 Tonnen auf 22,9 Millionen Tonnen geben.