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12.10.2008 | 09:26 | Ernte 2008 

Hohe Maisernten in Osteuropa

Bonn - Gute Aufwuchsbedingungen und größere Flächen sorgen für hohe Maisernten in vielen osteuropäischen Ländern. Regional könnten sogar Rekordmengen zusammenkommen.

Maiskörner
(c) proplanta
Wegen der insgesamt größeren Ernten, der hohen Überschüsse bei Futtergetreide sowie der begrenzten Nachfrage stehen die Maispreise stark unter Druck. Die Maisintervention rückt daher wieder ins Blickfeld.
EU-weit dürfen 2008/09 jedoch nur 700.000 Tonnen Mais angedient werden. Mit Blick auf die hohen Überschüsse, insbesondere in Ungarn, werden die Forderungen aus der Branche lauter, die Menge kräftig aufzustocken, um die Märkte zu entlasten. Zudem werden gegenüber Brüssel Transportzuschüsse ins Spiel gebracht, um den Export aus frachtungünstigen Standorten in die südwesteuropäischen Zuschussregionen zu unterstützen.


Wieder hohe Überschüsse in Ungarn

Besonders in Ungarn zeichnen sich umfangreiche Andienungen zur Maisintervention ab. Denn die diesjährige Ernte könnte in die Nähe des Rekordergebnisses aus 2005 in Höhe von 9,05 Millionen Tonnen kommen. Letzte Prognosen bewegen sich zwischen 8,5 und gut 9 Millionen Tonnen. Das schwache Vorjahresniveau würde damit um mehr als das Doppelte getoppt.

Verantwortlich dafür ist der wesentlich höhere Ertrag. Angesichts der eigenen Überschüsse (mindestens 5 Millionen Tonnen Mais und 1,5 Millionen Tonnen Futterweizen) sowie jener in den Nachbarländern ist der Druck auf die Maispreise erheblich.


Viel Mais in der Schwarzmeerregion

Nach den erheblichen Ausfällen 2007 könnte in Rumänien diesjährig mit knapp 8 Millionen Tonnen mehr als doppelt so viel Körnermais von den Feldern kommen. Damit kann der Eigenbedarf, wie auch im benachbarten Bulgarien, weit mehr als gedeckt werden.

Über bedeutende und größere Exportüberschüsse als im letzten Jahr dürfte 2008/09 die Ukraine verfügen. Die Maisfläche wurde ausgedehnt, so dass trotz etwas geringerer Erträge rund 8 (Vorjahr: 6,3) Millionen Tonnen Mais geborgen werden könnten, so Schätzungen von UkrAgroConsult.

Bei einem Eigenbedarf von 5 Millionen Tonnen wären Exporte von ca. 2,7 (Vorjahr: 1,5) Millionen Tonnen möglich. Davon wird der russische Markt angesichts der eigenen Spitzenernte von voraussichtlich 5,6 Millionen Tonnen Mais kaum größere Mengen abnehmen. Russland könnte 2008/09 selbst zum Nettoexporteur bei Mais werden, sofern die Preise attraktiv genug sind und die Logistik es zulässt. (zmp)
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