Die bisher gemeldeten Erträge lassen darauf schließen, dass der Durchschnittsertrag der Jahre 2012 bis 2016 in Höhe von 3,9 Tonnen pro Hektar in diesem Jahr nicht erreicht werden wird.
Nachdem das Rapsjahr mit schwierigen Auflaufbedingungen im letzten Herbst begonnen hatte, kamen Frost während der Blüte, Trockenheit in der Wachstumsphase und extreme Hitze in der Abreife dazu.
„Bayernweit lässt sich kein eindeutiges Bild zeichnen, aber insgesamt sind die bislang vorliegenden Ertragsergebnisse eher ernüchternd“, sagt Anton Huber, Ackerbau-Experte des Bayerischen Bauernverbandes.
Starkregen und
Hagel hätten die Rapsschoten in manchen Regionen so stark beschädigt, dass die Körner ausgefallen sind und nicht mehr geerntet werden konnten. Auch der Ölgehalt der Körner weist eine hohe Spannweite auf und ist oft niedrig.
„Bis zuletzt war unklar, wie die Ernte heuer wirklich ausfallen wird, denn Raps hat normalerweise ein sehr hohes Potenzial, schwierige klimatische Verhältnisse auszugleichen. Er braucht aber viel Wasser für diese ‚Aufholjagd‘, insbesondere dann, wenn Schoten und Körner ausgebildet werden. Gerade in dieser Phase war es heuer recht trocken“, sagt Huber. Sowohl die Erträge als auch Ölgehalte schwanken darum heuer je nach Region und
Bodenqualität extrem stark.
Mit einer Anbaufläche von 1,31 Millionen Hektar (15.000 Hektar weniger als im Vorjahr) ist
Winterraps die wichtigste in Deutschland angebaute Ölpflanze. Zu den bedeutendsten Regionen im
Rapsanbau gehören die ostdeutschen Bundesländer (58 Prozent der Rapsanbaufläche in Deutschland) sowie Niedersachsen (129.000 Hektar) und Bayern (119.000 Hektar).
Auch Getreide ist eingebracht
Den Ergebnissen der dritten BBV-Ernteumfrage in diesem Sommer zufolge ist auch die
Getreideernte in Bayern inzwischen nahezu vollständig abgeschlossen. Demnach sind sowohl
Wintergerste,
Sommergerste, Winterweizen, Hartweizen und Roggen zu fast 100 Prozent gedroschen. Die Erträge rangieren dabei von leicht unter bis leicht über dem Vorjahresniveau, abhängig von Boden und Niederschlagsmengen.