In ganz Bayern sind Bauern auf den Feldern unterwegs und bringen ihr Saat- und Pflanzgut aus. In den bayerischen Anbaugebieten ist die Pflanzung von Kartoffeln nahezu beendet. Die Knollen werden in einen Bifang gelegt, das heißt, sie werden in gleichmäßigen Abständen in etwa 18 bis 20 Zentimeter hohe Erddämme eingesetzt, die in der Regel 75 cm weit auseinander stehen. „Ein entsprechend großer Bifang schützt die heranwachsenden Knollen vorm Ergrünen“, sagt Johann Graf, Referent im Bayerischen Bauernverband.
Einen Monat vor der Einpflanzung ist es wichtig, dass die Pflanzkartoffeln in Keimstimmung gebracht werden: Nachdem die Pflanzkartoffeln über den Winter bei drei bis vier Grad Celsius im Dunkeln gelagert wurden, damit sie nicht keimen, werden sie nun bei guter Belüftung auf zehn Grad Celsius erwärmt. Durch die Zufuhr von Tageslicht oder künstlicher Beleuchtung wird der Keimvorgang beschleunigt. Die Kartoffeln sind am besten zum Einpflanzen geeignet, wenn sie mindestens 8 °C haben und die Keime gut erkennbar sind.
„Pflanzkartoffeln mögen eine warme Frühjahrswitterung“, sagt Graf. „Die richtige
Bodenbearbeitung im Frühjahr kann Bodenerwärmung im Saatbett fördern und vor allem auf schwer erwärmbaren Böden überschüssiges Wasser entfernen. Nur im warmen Boden kann die Kartoffel zügig loswachsen, was sie vor Keimkrankheiten schützt.“
Auch bei der Maisaussaat ist die richtige Temperatur entscheidend, denn im Frühjahr wird der Grundstein für die Ernte im Herbst gelegt. Mais verlangt eine Keimtemperatur von 8 bis 10 °C im Boden. Diese ist je nach Region und Jahreszeit schon Anfang bis Mitte April oder erst eben Anfang Mai gegeben. Bei der Maisaussaat gilt es einen Kompromiss zwischen früher Aussaat und somit längerer Vegetationszeit aber auch der Frostgefahr durch die Eisheiligen Anfang Mai zu finden, welche die jungen Maispflänzchen empfindlich schädigen können. (BBV)
