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30.07.2012 | 13:15 | Bodennutzungshaupterhebung 2012 

Sommergetreide dominiert in Nordrhein-Westfalen

Düsseldorf - Die Landwirte an Rhein und Ruhr bestellten nach vorläufigen Ergebnissen der Bodennutzungshaupterhebung im Jahr 2012 insgesamt 615.155 Hektar Ackerland mit Getreide zur Körnergewinnung.

Getreideanbau NRW
(c) proplanta
Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, sind das 1,6 Prozent weniger als im Vorjahr. Die späten Kahlfröste, die durch das Fehlen einer dämmenden Schneedecke direkt auf die oberste Bodenschicht wirken, führten darüber hinaus zu einer Anbauverschiebung von Winter- zu Sommergetreide.

Im Erntejahr 2012 wuchsen auf 237.797 Hektar Winterweizen, was im Vergleich zum Vorjahr einem Rückgang von 12,9 Prozent entspricht. Sommerweizen wurde zwar nur auf einer Gesamtfläche von 14.973 Hektar angebaut, allerdings meldeten die Landwirte im Vergleich zu 2011 für diese Sommerfrucht ein Plus von 232,1 Prozent. Eine vergleichbare Veränderung gegenüber dem Vorjahr wurde beim Weizenanbau letztmals 1999 ermittelt.

Beim Anbau von Gerste sind die Verschiebungen von der Winter- zur Sommerfrucht noch stärker ausgeprägt. Während Wintergerste mit 115.105 Hektar die geringste Anbaufläche seit 1964 beanspruchte, lag die Fläche für Sommergerste mit 51.479 Hektar so hoch wie zuletzt im Jahr 1983. Im Vergleich zu 2011 sank der Wintergerstenanbau um 20,6 Prozent, während sich die Anbaufläche für Sommergerste binnen Jahresfrist um 352 Prozent erhöhte.

Einen neuen Höchststand erreichte die Maisanbaufläche in NRW mit insgesamt 291.034 Hektar; dies entspricht einem Zuwachs von 3,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert. Sowohl die Anbauflächen von Körnermais (einschließlich Corn-Cob-Mix) als auch die von Silomais wurden ausgeweitet. Körnermais wurde auf einer Fläche von insgesamt 108.812 Hektar (+4,0 Prozent) angebaut. Silomais, der nicht nur als Futterpflanze, sondern in zunehmendem Maße auch als Rohstoff zur Biogaserzeugung Verwendung findet, wurde auf 182.222 Hektar kultiviert (+3,0 Prozent).

Der Getreide- und Maisanbau beansprucht damit zusammen 76,2 Prozent des gesamten nordrhein-westfälischen Ackerlandes. Auf der restlichen Fläche werden z. B. Hackfrüchte (86.466 Hektar) und Ölfrüchte (65.484 Hektar) angebaut. (IT.NRW)
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