Wie aus aktuellen Zahlen des Staatlichen Instituts für
Marktforschung und Marktinformation (ISMEA) hervorgeht, wurden 2019 fast 2 Mio. ha
landwirtschaftliche Nutzfläche nach den Kriterien des Ökolandbaus bewirtschaftet; das entsprach gegenüber dem Vorjahr einem Plus von 2 % und einem Anteil an der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche von 15,8 %. Dabei entfielen gut 551.000 ha auf Weiden; rund 397.000 ha wurden für die Futterproduktion genutzt und weitere 330.000 ha für die Getreideerzeugung. Oliven wurden nach den Kriterien des Ökolandbaus auf 242.000 ha erzeugt, Biowein auf fast 110.000 ha.
Die Anzahl der Biobetriebe beziffert ISMEA für 2019 auf 80.643; das sind 2 % mehr als noch 2018. Regional hat Sizilien die Nase vorn, denn dort befinden sich mehr als 370.000 ha Biofläche. Apulien bringt es auf etwa 266.000 ha, und in Kalabrien werden 208.000 ha ökologisch genutzt.
Die Nachfrage nach Produkten aus dem
Ökolandbau hat in Italien zuletzt kräftig angezogen. Im ersten Halbjahr 2020 wurden den Institutsangaben zufolge rund 3,3 Mrd. Euro mit Bioprodukten umgesetzt; damit wurde der Erlös der Vorjahresperiode um 4,4 % übertroffen.
Die großen Einzelhandelsketten haben laut ISMEA während der Corona- Beschränkungen die Verkäufe von Biowaren um 11 % gesteigert, wobei Eier und Frischgemüse besonders gefragt waren.
Mit dem
Konsum haben auch die Einfuhren von Biowaren zugelegt; die betreffenden Importe stiegen nach Angaben des Instituts 2019 um 13,1 %. ISMEA-Direktor Raffaele Boriello sprach sich für weitere Investitionen in die
Biobranche aus. Wenn die Nachfrage nach den Erzeugnissen des heimischen Ökolandbaus gestärkt werde, könnte nicht nur das Importvolumen verringert, sondern auch ein wichtiger Impuls für die Branche gegeben werden. Das könnte es ermöglichen, das im Rahmen der Farmto-Fork-Strategie angepeilte Ziel von 25 % Biofläche zu erreichen; Italien dürfe sich diese Chance nicht entgehen lassen.