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14.10.2010 | 13:48 | Grüne Woche Rheinland-Pfalz 2010 

Englert: Erfolgreicher Öko-Betrieb mit vielen Standbeinen

Zweibrücken-Mörsbach - „Die Familie Ruf hat es geschafft, durch Innovation, den gezielten Ausbau mehrerer Produktionszweige und deren Vernetzung ein vorbildliches und zukunftsweisendes Betriebskonzept zu entwickeln.“

Biogasanlage
Dieses Fazit hat Siegfried Englert, Staatssekretär im rheinland-pfälzischen Landwirtschaftsministerium, nach seinem Betriebsbesuch in Zweibrücken-Mörsbach gezogen. Achim Ruf hatte sich 2001 entschlossen, den seit mehreren Generationen geführten landwirtschaftlichen Betrieb auf ökologische Produktion umzustellen. Als erster rheinland-pfälzischer Ökobetrieb hat er auf dem Bannsteinhof eine Biogasanlage installiert.

Dass der Betrieb Ruf damit auch einem Trend im Ökolandbau folgt, zeigen die Zahlen: Ende 2009 gab es in Deutschland bereits rund 160 Biogasanlagen auf Ökobetrieben. Antriebsfedern sind vor allem die verbesserte Verwertung des Kleegrases, das systembedingt in die Fruchtfolge gehört, und der Erhalt eines wertvollen Stickstoffdüngers, der wiederum dem Ackerbau zugute kommt. Dabei gilt es, einen möglichst hohen Auslastungsgrad mit betriebseigenen Stoffen zu erreichen und (Mais-)Monokulturen zu vermeiden, um das Konzept der Nachhaltigkeit und der geschlossenen Betriebskreisläufe im ökologischen Landbau nicht zu unterlaufen. So füttert der Betriebsleiter seine Biogasanlage mit dem, was sein Betrieb bietet: Klee, Gras, Mist und ein wenig Mais.

Neben Strom und Wärme als Endprodukte aus der Biogasanlage erzeugt der 140 Hektar große Betrieb Rind-, Schweine- und Geflügelfleisch, Heil- und Gewürzpflanzen sowie Ackerfrüchte. Vermarktet wird im eigenen Hofladen oder über ausgesuchte Handelspartner. Achim Ruf engagiert sich zudem in der Berufsausbildung und ist Partner der Modellprojekte „Lernort Bauernhof“ und „Partnerbetrieb Naturschutz“. Schulklassen sind stets willkommen, auch Kindergeburtstage können auf dem Bannsteinhof gefeiert werden (www.bannsteinhof.de).

Der ökologische Landbau gewinnt in Rheinland-Pfalz, nicht zuletzt wegen der gezielten Unterstützung durch die Landesregierung, zusehends an Bedeutung: In den vergangenen 15 Jahren ist die ökologisch bewirtschaftete Fläche von rund 7.000 auf über 32.000 Hektar und die Zahl der Betriebe von 370 auf 851 gestiegen. Heute werden knapp 5 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche im Land nach den Grundsätzen des Öko-Anbaus bewirtschaftet.

Unter dem Motto „Mit Köpfchen im grünen Bereich!“ steht die mittlerweile zum fünften Mal ausgerichtete Grüne Woche Rheinland-Pfalz in diesem Jahr im Zeichen der Innovation. „Wir wollen herausarbeiten, wie Akteure der Agrarwirtschaft sowie verwandter Bereiche neue Ideen und Technologien nutzen, um wettbewerbsfähig und nachhaltig zu wirtschaften. Wir wollen junge Menschen ermutigen, sich mit den so genannten Grünen Berufen als attraktive und zukunftsorientierte Tätigkeitsfelder zu beschäftigen. Und wir wollen dazu beitragen, ein gutes Image für die Land- und Weinwirtschaft und ein gutes Klima für unsere Produkte zu schaffen“, fasste Englert die Ziele der Grünen Woche Rheinland-Pfalz 2010 zusammen. Daher passe der Betriebsbesuch in Mörsbach „hervorragend ins Konzept“. (PD)
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