Diese Richtlinien wurden zusammen mit den Umweltverbänden
BUND,
Greenpeace und Robin Wood entwickelt und 1996 veröffentlicht. Die ökologische Waldnutzung ist aktueller denn je. In Zeiten des Klimawandels mit ansteigenden Temperaturen, verändertem Wasserhaushalt und sich verschiebenden Vegetationsperioden steigt die Bedeutung stabiler Wald-Ökosysteme enorm. Die Wälder spielen eine große Rolle für die globalen Wasser- und Stoffkreisläufe, den Erhalt der biologischen Vielfalt und das Klima.
Der Zustand der Wälder in Deutschland wird großflächig durch eine Überdüngung der Böden aufgrund stickstoffhaltiger Luftschadstoffe, die zu einem großen Teil aus der konventionellen Landwirtschaft stammen, negativ beeinflusst. „Diese Entwicklungen machen deutlich, dass ein Umdenken in Gesellschaft und Politik dringend notwendig ist. Wir fordern daher, die nachhaltige, ökologisch zertifizierte Land- und Forstwirtschaft als Leitbild in die
Agrarpolitik aufzunehmen. Nur auf diese Weise ist es möglich, die Lebensgrundlagen auf unserem Planeten zu erhalten“, erklärt Hans Hohenester, Naturland Bauer und Präsidiumsvorsitzender.
Ökologische Waldnutzung
Ökologische Waldnutzung, zertifiziert nach den Naturland Richtlinien, bedeutet für die Waldbetriebe: die Verwirklichung einer naturnahen Waldbestockung mit Naturverjüngung die Holzernte durch kleinräumige Ernteverfahren ohne Kahlschläge den Verzicht auf den Einsatz von Chemikalien wie Pestizide und Düngemittel die Förderung von wertvollem Biotopholz im Wald die schonende Behandlung des Waldbodens bei Holzernte und Durchforstung die Ausweisung von Referenzflächen im öffentlichen Wald.
Deutschlandweit sind rund 60.000 Hektar Wald Naturland zertifiziert, darunter viele Stadtwälder, wie z.B. in Berlin, Hannover, München, Saarbrücken und Wiesbaden. Die Wälder übernehmen wichtige Funktionen als Trinkwasserspeicher, Frischluftquelle und naturnaher Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Sie leisten einen großen Beitrag zur CO2-Reduzierung und sind zudem bedeutende Naherholungsgebiete. (naturland)