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22.01.2010 | 16:14 | Biolandbau 

"Förderpreis Ökologischer Landbau": Auch 2010 wieder ein Preisträger aus Schleswig-Holstein

Kiel - Kurz vor Ende der 75. Internationalen Grünen Woche ist in Berlin der Verein "Bunde Wischen e.V." aus Schleswig von Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner mit dem 2. Preis im Förderpreis Ökologischer Landbau ausgezeichnet worden.

Förderpreis Ökologischer Landbau
(c) proplanta
Der Förderpreis wurde zum zehnten Mal vergeben. Schleswig-Holsteins Landwirtschaftsministerin Dr. Juliane Rumpf freute sich: "Damit ist nach den Erfolgen 2004, 2005, 2007 und 2009 erneut ein ökologisch wirtschaftender Betrieb aus Schleswig-Holstein prämiert worden. Das zeigt die Stärke unserer Betriebe auch im Bundesvergleich, sie sind in der ökologischen Landwirtschaft ganz vorne mit dabei."

Der Verein Bunde Wischen ist der größte Pächter der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein. Rund 900 Hektar werden durch Gallowayrinder und Konik-Wildpferde, die robusten vierbeinigen Landschaftspfleger des Vereins um den Biologen Gerd Kämmer, beweidet. Ihr Einsatzgebiet erstreckt sich vom Stiftungsland Schäferhaus an der dänischen Grenze bis zum Naturschutzgebiet Höltigbaum am Hamburger Stadtrand.

Die Zusammenarbeit mit der 1978 ins Leben gerufenen Landesstiftung ist lang: Schon Ende der 1980er Jahre wurden die ersten Versuche, wertvolle Lebensräume durch eine extensive Beweidung zu erhalten, gestartet und mündeten im Naturschutzkonzept der Halboffenen Weidelandschaften, an deren Entwicklung Verein und Stiftung ständig mitarbeiten.

1998 entstand auf dem ehemaligen Standortübungsplatz Schäferhaus bei Flensburg dann die erste große "Wilde Weide" mit derzeit rund 500 Hektar. Ganzjährig ziehen hier Gallowayrinder und Konikpferde durch die weiträumige Landschaft und tun das, was früher Auerochsen oder Wisente auch getan haben: Die Verbuschung und Bewaldung der Landschaft verhindern und ein Mosaik unterschiedlichster Lebensräume schaffen, pflegen und erhalten. Die Vielfalt der Arten und Lebensräume im Stiftungsland und damit für Schleswig-Holstein zu bewahren, das ist das Ziel dieses landwirtschaftlichen Betriebsmodells.

Ganz nebenbei entsteht biologisch erzeugtes Rindfleisch, das der Verein in seinem Bioland-Hofladen und als Partner im Natur-Genuss-Festival "Stiftungsland-Genießerland" über Restaurants vermarktet. Viele der "Wilden Weiden" haben ganzjährig für Besucher geöffnet und bieten Wanderwegenetze oder Aussichtsplattformen. Darüber hinaus engagieren sich Stiftung und Verein mit Führungen, Publikationen und Fortbildungen dafür, die Idee und ihrer Erfahrungen mit dieser Form der Naturschutzbeweidung weiterzugeben.

Die dritte Säule von Bunde Wischen e.V. ist das Angebot an Ferienwohnungen in Kombination mit alternativen Gesundheits- und Umweltbildungsangeboten. (PD)
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