Bio-Kennzeichnung belohnt das GehirnBonn - Wenn wir ein Produkt mit Biosiegel sehen, aktivieren wir unser Belohnungszentrum im Gehirn. |
(c) proplanta Das behaupten Forscher der Universitäten Bonn und Greifswald in der Zeitschrift "Neuroimage". "Das Biologo sorgt dafür, dass das gleiche Produkt als wertvoller und positiver wahrgenommen wird. Kennzeichnungen mit derartigen Zusatzinformationen transportieren somit einen direkten Einfluss auf Bewertung und Kaufentscheidung", so Studienleiter Bernd Weber im pressetext-Interview.
Bio-Affinität lässt sich messen
Die Forscher zeigten 30 Versuchspersonen mit nüchternen Mägen Bilder von Brot, Eiern und Bananen. Teils waren die Bilder mit einem Biosiegel versehen, teils mit einem erfundenen Logo für konventionelle Nahrungsmittel. Dabei erhoben die Forscher mit funktioneller Magnetresonanz, welche Gehirnbereiche bei jedem Bild aktiv wurden. Als "Bio" gekennzeichnete Artikel aktivierten eine Großhirn-Region namens "ventrales Striatum", das zum Belohnungssystem gehört. Besonders stark war dies bei den Menschen zu beobachten, die im Alltag oft Bioprodukten kaufen.
Preis darf 40 Prozent höher sein
Was zu dieser besseren Bewertung führt, soll weiter untersucht werden. "Es gibt mehrere Möglichkeiten - die Probanden schätzen die Produkte etwa als gesünder, umweltbewusster und ökologisch wertvoller ein", so Weber. Was das Belohnungszentrum finanziell bewirkt, wurde in einem weiteren Test erhoben. Dabei mussten die Versuchspersonen gezeigte Produkte ersteigern und bezahlen. "Wir können daraus schließen, dass Probanden bereit sind mehr zu bezahlen, wenn sie es frei bestimmen können. In unserem Experiment waren dies etwa 40 Prozent", berichtet der Studienleiter. (pte)
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