Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
14.08.2023 | 03:55 | Biomilchmarkt 

Biomilch: Ökoverbände fordern Stopp des Verfalls der Erzeugerpreise

Mainz / Gräfeling - Seit Jahresbeginn haben sich die Erzeugerpreise für Biomilch spürbar abgeschwächt. Laut dem Anbauverband Bioland kam es von Januar bis Juni zu einem Rückgang um 6,4 Cent oder 10,2 % auf durchschnittlich 56,3 Cent/kg Milch.

Biomilchproduktion
Biomilchpreise seit Jahresbeginn um 10 Prozent gesunken - Kosten der nachhaltigen Produktion nicht mehr zu decken - Plagge und Heigl appellieren an Verantwortung der ganzen Wertschöpfungskette - Orientierungspreis auf Vollkostenbasis soll helfen. (c) proplanta
„Wir brauchen dringend eine Umkehr dieses negativen Trends“, machten am vergangenen Freitag (11.8.) die Präsidenten von Bioland sowie Naturland, Jan Plagge und Hubert Heigl, in einer gemeinsamen Erklärung deutlich.

Die Erzeugerpreise entfernten sich aktuell immer weiter von dem, was Betriebe, die nach den hohen Standards von Bioland und Naturland arbeiteten, für eine kostendeckende Produktion brauchten. „Es liegt in der Verantwortung der Partner entlang der Wertschöpfungskette, hier für die notwendige preisliche Stabilität zu sorgen“, so die beiden Präsidenten.

Sie kritisierten insbesondere das starke Auf und Ab der Ladenpreise im Handel, was sich über die Verbraucherreaktion negativ auf die Bezahlung der Erzeuger auswirke. „Unsere Betriebe brauchen einen soliden und beständigen Preis, um ihre hohen Nachhaltigkeitsstandards bei der Biomilchproduktion auch langfristig halten zu können“, betonte Plagge.

67 Cent nötig



Nach einer Vollkostenrechnung beider Verbände liegt der notwendige Preis aktuell bei 67 Cent/kg Milch. Bioland und Naturland haben diesen Orientierungspreis mittlerweile in Schreiben an die Marktpartner kommuniziert. „Nachhaltigkeit und Tierwohl gibt es nicht zum Nulltarif.

Mit dem Orientierungspreis schaffen wir Transparenz darüber, was es bedeutet, kostendeckend Biomilch nach den besonders strengen Richtlinien von Naturland und Bioland zu produzieren“, erläuterte Plagge. Laut Heigl soll damit „verbändeübergreifend Orientierung für alle Mitglieder in der Wertschöpfungskette“, gegeben werden.

Mit diesem Leitpreis könnten die Molkereien und insbesondere der Handel ihre jeweilige Verantwortung innerhalb der Wertschöpfungskette für die verbandlichen Nachhaltigkeitsstandards aktiv übernehmen.

Der Orientierungspreis übernehme die Funktion vergleichbar einer „unverbindlichen Preisempfehlung“. Heigl und Plagge betonten zugleich, dass der Preis nur einer von mehreren Faktoren im Biomilchmarkt sei. Auch die von den Erzeugern produzierte Milchmenge spiele eine entscheidende Rolle.
AgE
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Biomilchpreis ist zu niedrig

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken