(c) proplanta Die Verbraucher kaufen frische Ökolebensmittel stattdessen vermehrt bei den Discountern.
„Die Discounter geben hier enorm Gas und bauen ihr Bioangebot aus. Das bedeutet einerseits gute Preise für uns Biobauern, andererseits enormen Druck, wenn keine weitere Umstellung stattfindet“, erklärte der Vorsitzende des Ausschusses Ökologischer Landbau beim Landvolk Niedersachsen, Carsten Bauck.
Der Trend zum wachsenden Angebot ökologisch erzeugter Nahrungsmittel bei den Discountern werde nicht von allen Biolandwirten mit großer Freude gesehen, doch große Verbände wie Bioland oder Naturland unterstützten diese Linie. „Wir sind gespannt, wie weit die Discounter ihre Verbindlichkeit leben und halten werden“, so Bauck. Wichtig sei deshalb, dass man mit den Discountern ins Gespräch gehe, gemeinsame Preisentwicklung betreibe und sich langfristig die Preise nicht von anderen vorschreiben lasse.
„Wenn man diese Märkte jetzt so gestaltet, dass Erzeuger, Verarbeiter und Discounter gut davon leben können, dann ist das einer der großen Absatztreiber für Biolebensmittel in der Zukunft“, machte der Ausschussvorsitzende deutlich. Bezüglich der aktuellen Getreideernte berichtete das Landvolk, dass die Qualitäten wegen des verspäteten Starts vor allem bei Weizen und Dinkel deutlich gelitten hätten und das Getreide oft nur noch als Futtermittel genutzt werden könne.
Aufgrund der fehlenden Backqualität, geringer Hektoliter-Gewichte sowie der Graufärbung würden für die Lebensmittelerzeugung weniger Mengen zur Verfügung stehen. Da aber immer noch Altbestände der Ernte 2022 auf dem Markt seien, werde es trotz schlechterer Ernteergebnisse keine Engpässe geben.
Dem Landesbauernverband zufolge werden normalerweise fast zwei Drittel des Biogetreides für die Fütterung ökologisch erzeugter Rinder, Geflügel und Schweine verwendet; gut ein Drittel wird für die Herstellung von Mehl, Müsli, Brot und Backwaren genutzt.
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