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18.10.2014 | 08:23 | Kartoffelerzeuger 

Kehrtwende am Bio-Kartoffelmarkt?

Trebel - Anders als im konventionellen Kartoffelanbau ist das Ertragsniveau bei Bio-Kartoffeln seit 2007 fast unverändert, die Nachfrage ist aber kontinuierlich gestiegen.

Bio-Kartoffeln
(c) proplanta
Selbst in einem guten Erntejahr hat es in der Regel keine Übermengen gegeben. Erst nach dem Abschluss der diesjährigen Ernte und den ersten Wochen der Vermarktung ist eine ernsthaft Prognose zu den tatsächlichen Mengen möglich. Nach einer Mengenerhebung von fast 2.000 ha der Bio Kartoffelfläche und der Vergleich der Bonituren relativiert sich das Bild der Übermenge der letzten Wochen deutlich.

Mehr Bio Kartoffeln, weniger vermarktungsfähige Ware



Im Vorjahr war die durchschnittliche Erntemenge geringer als in der Vergangenheit, die qualitätsbedingten Abzüge lagen jedoch unter dem sonst üblichen Level. In diesem Jahr ist der Anteil der vermarktbaren Ware aber deutlich geringer. Es gibt viele kleine Kartoffeln, die durch anhaltende Trockenheit nicht weiter gewachsen sind.

In anderen Regionen gab es teilweise in einer Woche Niederschlagsmengen, die sonst verteilt über sechs Monate fallen. Die Folge sind freigespülte Dämme, grüne Kartoffeln und Pilzkrankheiten. Dazu kommen angefressene Knollen und Rodebeschädigungen. In der Summe reduziert sich damit die marktfähige Ware erheblich.

Die meisten Bio Kartoffeln sind jetzt eingelagert und viele Landwirte warten erst einmal ab, wie sich der Markt und besonders der Preis weiter entwickelt. Die Marktlage ändert sich gerade von einem Käufer- zu einem Verkäufermarkt.

Die Nachfrage im Lebensmitteleinzelhandel nach heimischen Bio Kartoffeln ist auf einem hohen Niveau und die Mengen fließen schneller ab, als im vergangenen Jahr. Der Lebensmitteleinzelhandel ist sich schon länger seiner Verantwortung und der Bedeutung des ökologischen Landbaus bewusst und setzt verstärkt auf heimische Ware. Das gibt den Erzeugern die nötige Vermarktungssicherheit, die für den langfristigen Anbau von Bio Kartoffeln sehr wichtig ist. In der Gesamtheit hat sich das Blatt schnell von einem scheinbaren Überangebot zu einem Nachfragemarkt gewandelt.

Der jetzige ruinöse Erzeugerpreis ist in keiner Weise marktgerecht und muss daher angepasst werden, auch im Hinblick auf die Kosten für die Lagerung der Kartoffel für die nächsten sieben bis acht Monate bis zum Saisonende. (bke)
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