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26.03.2017 | 09:08 | Bio in Brandenburg 

Ökolandbau fordert mehr Unterstützung ein

Potsdam - Brandenburger Öko-Agrarbetriebe können aus Sicht der Fördergemeinschaft Ökologischer Landbau die große Nachfrage nach regionalen Bio-Produkten kaum mehr bedienen.

Ökolandbau in Brandenburg
Der Bio-Markt verbucht bundesweit Umsatz-Steigerungen, tausende Unternehmen produzieren nach den Standards: Die Branche ist längst aus der Nische raus. Auch in Brandenburg? (c) proplanta
Die Branche stagniere, eine Chance werde vertan, sagte Michael Wimmer, Geschäftsführer der Fördergemeinschaft ökologischer Landbau Berlin-Brandenburg, am Freitag in Potsdam.

Seit zehn Jahren sei die Öko-Fläche nur unwesentlich auf 140.000 Hektar gestiegen. Er mahnte Unterstützung für die Landwirte an, die auf Bio umstellen wollen. Auch Interessenten, die sich selbstständig machen wollten, benötigten Unterstützung. «Es gibt viele Informationsdefizite», kritisierte er. Direktvermarktung bringe beispielsweise in berlinfernen Regionen nicht immer die erwarteten wirtschaftlichen Erfolge.

«Wir brauchen eine gute Begleitung», betonte Wimmer. Immer noch sei Brandenburg auch Schlusslicht bei der Umstellung auf ökologischen Landbau. Nur zwei Jahre lang gebe es Hilfe. Erst ab dann dürften die Produkte als Bio verkauft werden, bis dahin nur als konventionelle zum geringeren Preis. «Doch mit dem Geld kann die Durststrecke nicht überstanden werden», sagte er.

«Agrarförderung endet dann, wenn das Produkt vom Acker kommt», betonte der Sprecher des Agrarministeriums Jens-Uwe Schade. Landesmittel seien zudem nicht so hoch, dass damit 100 Prozent Beratungen finanziert werden könnten. «Es steht aber jedem frei, sich Unterstützung und Berater zu holen», betonte er.

Bio sei eine Perspektive für den ländlichen Raum, sagte Peter Röhrig, Geschäftsführer des Bundes Ökologische Lebensmittelwirtschaft. Mit Existenzgründern könne der ländliche Raum am Leben erhalten werden. «Bio ist ein Mittel, die Landwirtschaft umzubauen, die immer stärker in eine Sackgasse gerät», sagte er.

Den existierenden Öko-Betrieben gehe es gut, der Absatz sei klar, betonte Sascha Philipp, Geschäftsführer des Landgutes Pretschen (Dahme-Spreewald). Es kämen aber kaum weitere hinzu. Ein Problem sei das unternehmerische Risiko.

Nach Angaben des Agrarministeriums wirtschaften mittlerweile 16 Prozent der 5.400 märkischen Agrarbetriebe ökologisch. 61 Landwirte haben in diesem Jahr Förderanträge für 5.000 Hektar gestellt. Ende 2016 wurden 10 Prozent der Nutzfläche ökologisch bewirtschaftet.

Bundesweit sind rund 9 Prozent der Landwirte in diesem Bereich tätig. In Brandenburg gibt es jährliche Ökoprämien unter anderem von 209 Euro je Hektar Acker- und 210 Euro je Hektar Grünland.
dpa/bb
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