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24.10.2011 | 21:07 | Biobaumwolle 

Ökologisch modisch mit Milch

Hannover - Das Thema Nachhaltigkeit ist auch in der Textilbranche angekommen, und alle großen Textilketten können mit Produkten aus Biobaumwolle ökologisch bewusste Kunden bedienen.

Baumwolle
(c) Zorro12 - fotolia.com
Anke Domaskeaus aus Hannover geht mit ihrem Projekt „Qmilch" einen anderen Weg. Die Mikrobiologin und Designerin hat aus ihrer ungewöhnlichen Berufskombination ein außergewöhnliches Produkt geschaffen: Mode aus Milch. Zusammen mit der Fachhochschule Hannover entwickelte sie ein Verfahren, bei dem aus Kasein, dem pulverisierten Milcheiweiß, eine Textilfaser hergestellt werden kann, berichtet der Landvolk Pressedienst. „Man kann sich das wie Backen vorstellen", erklärt die 28-jährige Designerin die Experimentierphase. Sie habe unzählige Proportionen und Zutaten ausprobiert, bis das gewünschte Ergebnis erzielt wurde. Insgesamt zwei Jahre hat es gedauert, bis Domaske ein Patent für die Milchfaser angemeldet hat - erstaunlich schnell.

Nachhaltig ist diese Milchfaser dabei in mehrfacher Hinsicht. Zum einen werden für die Produktion von einem Kilo des innovativen Materials nur zwei Liter Wasser benötigt, zum anderen handelt es sich bei dem Grundstoff Kasein nicht um ein Lebensmittel, sondern um ein Abfallprodukt. Den geschmeidigen, glatten Kleidern sieht man das nicht an. Die Frühjahrskollektion 2012 soll bereits zu 30 Prozent aus Milchfasern bestehen, die mit Viskose-Jersey und Elastan verwoben sind.

Derzeit arbeitet Domaske daran, das Herstellungsverfahren der Milchfasern zu verbessern. Das Fibre Faserinstitut Bremen e.V., mit dem die Designerin und Mikrobiologin kooperiert, produziert derzeit zwei Kilogramm Milchfasern pro Stunde. Domaskes Ziel ist es, 70 Kilogramm pro Stunde in eigenen Produktionsstätten herzustellen, und mit Milch ökologisch modisch anzuziehen. (LPD)
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