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12.11.2015 | 08:00 | Ökolandbau 

Rheinland-Pfalz eröffnet neue Optionen zur Umstellung auf Bio

Mainz - Landwirtschaftsministerin Ulrike Höfken eröffnet Landwirten eine zusätzliche Möglichkeit, noch in diesem Jahr die Umstellung auf Ökolandbau zu beantragen.

Ökolandbauförderung in Rheinland-Pfalz
(c) proplanta
„Damit können mehr Betriebe schon ab 2016 von der Förderung profitieren“, erklärte Höfken und rief die Landwirte dazu auf, die neue Antragsfrist vom 16. bis zum 30. November zu nutzen.

Angesichts der aktuell niedrigen Milchpreise werde die Umstellung auf Öko-Milchproduktion zunehmend attraktiv. In diesem Segment sei die Wertschöpfung und die Nachfrage hoch. „Wir wollen die Bauern dabei unterstützen, umwelt- und verbrauchergerecht zu produzieren und dies als Marktchance zu nutzen“, sagte die Ministerin.

Die Nachfrage nach Bio-Milchprodukten sei größer als das Angebot. Hans-Wilhelm Thelen, Aufsichtsrat von Arla, der größten Molkerei in Rheinland-Pfalz, bestätigt: „Wir haben erheblichen Bedarf an Biomilch und suchen dringend mehr Biobauern, die uns beliefern. Daher begrüßen wir die Initiative des Landwirtschaftsministeriums.“

Auch die Arbeitsgruppe Ökologischer Landbau Rheinland-Pfalz/Saarland (AÖL) unterstützt die zusätzliche Antragsfrist zur Umstellung auf ökologischen Landbau. „Das kommt genau zum richtigen Zeitpunkt“, so Sabine Berger, die Vorsitzende der AÖL, „denn damit haben Milchviehbetriebe noch in diesem Jahr die Möglichkeit, auf Öko umzustellen.“

Immer mehr rheinland-pfälzische Landwirte sehen in der Ökoproduktion eine Option für ihren Betrieb“, sagte Höfken. In den vergangenen fünf Jahren sei die Zahl der Ökobetriebe um 36 Prozent angestiegen. „Der Ökolandbau ist wichtiger Bestandteil unserer bäuerlichen Landwirtschaft in Rheinland-Pfalz“, so die Ministerin.

Um den steigenden Bedarf an Bioprodukten zu decken, werde auch der Einzelhandel zunehmend aktiv. Der Bio-Händler Alnatura und der NABU unterstützen mit einem eigenen Förderprogramm, der „Alnatura Bio-Bauern-Initiative“, Bauern bei der Umstellung auf Öko. Bundesgeschäftsführer des NABU und Koordinator der Initiative, Leif Miller, erklärte: „Bio-Bauern werden gesucht. Wir freuen uns daher, dass Rheinland-Pfalz die Umstellungsmöglichkeiten ausbaut und beschleunigt.“

Betriebe, die umstellen wollen, können sich vom Kompetenzzentrum ökologischer Landbau (KÖL) des Landes Rheinland-Pfalz beraten lassen. „Wir werden dazu die Beratungsleistung ausbauen und erfahrene Praktiker, sogenannte „Senior-Coaches“, als zusätzliche Partner einbeziehen. In den Milchviehregionen werden zudem Runde Tische angeboten, an denen sich umstellungsinteressierte Landwirte informieren können“, kündigte Höfken an. Die Termine dazu werde das KÖL in Kürze bekanntgeben.

Bei diesen Beratungen werden auch die Absatzmöglichkeiten der Betriebe erörtert. „Eine Umstellung macht nur dann Sinn, wenn die Bauern auch die Möglichkeit haben, die Biomilch zu vermarkten“, machte Höfken deutlich. Das Land Rheinland-Pfalz fördere daher die Bildung von Erzeugergemeinschaften sowie Regionalinitiativen und –marken. „Die Nachfrage nach Bioprodukten ist hoch. Erzeuger, Verarbeiter und der Handel können davon profitieren“, so Höfken.
MULEWF-RLP
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