Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
22.10.2015 | 08:48 | Ökolandbau Hessen 

Hessen setzt weiteren Baustein aus Ökoaktionsplan um

Wiesbaden - „Hessen steht beim Ökolandbau bundesweit an der Spitze. Diese Spitzenposition wollen wir natürlich halten und weiter ausbauen. Dafür haben wir den Ökoaktionsplan ins Leben gerufen“, so Landwirtschaftsministerin Priska Hinz gestern bei der Vorstellung eines weiteren Bausteins aus dem Ökoaktionsplan.

Ökolandbau Hessen
(c) proplanta
Auf den Flächen der Staatsdomäne Marienborn in Ober-Erlenbach hat Ministerin Hinz das neue Versuchsfeld für den ökologischen Landbau vorgestellt.

„Trotz der guten Ausgangslage wollen wir auch in Hessen weitere Flächen für den Ökolandbau gewinnen. Dies gilt besonders für die sogenannten Gunstlagen, z.B. in der Wetterau. Das jetzt angelegte Versuchsfeld ist hierfür eine wichtige Voraussetzung“, erläuterte Hinz.

Das Versuchsfeld soll klären, welche Ackerfrüchte in dem individuellen Boden-Klima-Raum auch wirtschaftlich erfolgreich angebaut werden können. Das ist die Grundvoraussetzung um landwirtschaftliche Betriebe zu gewinnen, die bereit wären auf Ökolandbau umzustellen. Darüber hinaus soll über den Versuchsanbau Fragestellungen rund um Ackerkulturen und Feldgemüse und des optimalen Anbausystems gestellt und beantwortet werden.

„Es ist bekannt, dass Landwirte in den ersten Jahren nach der Umstellung auf den ökologischen Landbau, weniger Erträge einfahren. Darum ist so wichtig, dass wir in der Beratung der Landwirte auch auf die besten Ökosorten hinweisen können, damit hier kein Potenzial verloren geht“, bekräftigte Ministerin Hinz. Das Versuchsfeld ist somit ein besonders wichtiger Baustein aus dem Ökoaktionsplan, in dem auch die verstärkte Forschung für den ökologischen Landbau formuliert wurde.

Auf dem Versuchsstandort sollen Landessortenversuche sowie produktionstechnische Versuche mit Ackerkulturen und speziell mit Feldgemüsearten durchgeführt werden. Der Standort dient künftig auch dem unmittelbaren Wissenstransfer in die landwirtschaftliche Praxis und die interessierte Öffentlichkeit zum Beispiel durch sogenannte Feldtage.

Auf dem neuen Standort sollen wirtschaftlich ertragreiches Feldgemüse und Ackerkulturen angebaut werden, d.h. die gesuchte Fläche musste klimatisch begünstigt sein und von ihrer natürlichen Voraussetzungen eine hohe Bodenfruchtbarkeit aufweisen. Der Flächenbedarf von etwa 18 ha ergab sich aus der Notwendigkeit einer auf der Versuchsfläche einzuhaltenden Fruchtfolge und der Zielsetzung Landessortenversuche durch einen Anbausystemvergleich zu ergänzen. Die Wahl der Kulturarten für die Landessortenversuche orientierte sich an dem Bedarf, der von Seiten der Praxis und der Beratung formuliert wurde.

Als Ergebnis des Interessenbekundungsverfahrens konnte lediglich ein Anbieter eine hinreichend große Fläche anbieten: Der Pächter der Domäne Marienborn (Herr Christoph Förster). Die angebotenen Flächen gehören zum gesuchten Boden-Klima-Raum 121 (Rheinebene und Nebentäler). Das neue Versuchsfeld ist inzwischen eingerichtet, die Flächen sind ausgemessen und die ersten Flächen sind ausgesät.

Der Nutzungsvertrag zwischen dem Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH) und Herrn Förster als Domänenpächter wurde bei dem Termin unterzeichnet sowie das Konzept und das Team vorgestellt. „Bleibt mir nur noch allen Beteiligten für die bereits getane Arbeit zu danken und natürlich eine erfolgreiche Arbeit im Sinne des weiteren Ausbaus des Ökolandbaus in Hessen zu wünschen“, so Ministerin Hinz abschließend.

Hintergrund:



Im Ökoaktionsplan heißt es zum Thema Stärkung der Versuchsstandorte: Um einen weiteren Boden-Klima-Raum abzudecken und mehr Betriebe in dieser Region für den ökologischen Landbau zu gewinnen, ist es sinnvoll das Öko-Versuchswesen in Südhessen auszubauen und auch produktionstechnische Fragestellungen zu bearbeiten.

Bisher werden zwei Versuchsstandorte zum ökologischen Landbau vom LLH auf ökologisch wirtschaftenden Praxisbetrieben betreut. Dies sind Alsfeld-Liederbach (Boden-Klima-Raum 132) und die Domäne Frankenhausen (Uni Kassel, Boden-Klima-Raum 133) mit Landessortenversuchen zum ökologischen Anbau mit unterschiedlichen Sortimentsschwerpunkten. Zu den Landessortenversuchen Weizen besteht eine weitere Zusammenarbeit mit dem Gladbacher Hof in Villmar-Aumenau (Uni Gießen, Boden-Klima-Raum 133). Zukünftig wird auch ein Versuchswesen für Öko-Gemüse aufgebaut.
umwelt-hessen
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Anteil der Ökobetriebe in Schleswig-Holstein bei sieben Prozent

 Anteil von Ökolandbau in Thüringen unter Bundesdurchschnitt

 Schweizer Biolebensmittelmarkt knackt Marke von 4 Milliarden Schweizer Franken

 Zahl der Ökobetriebe in Sachsen wächst

 Gut jeder zehnte Betrieb wirtschaftet ökologisch

  Kommentierte Artikel

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet