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29.06.2013 | 09:27 | Öko-Flächen 

Trotz steigender Bio-Nachfrage kaum zusätzliche Flächen

Berlin - Das Wachstum der deutschen Öko-Flächen ist 2012 auf einem Rekordtief von nur 1,8 Prozent angekommen.

Bioanbau
(c) proplanta
„Dass mit gezielten politischen Maßnahmen die Entwicklung des Ökologischen Landbaus erfolgreich vorangetrieben wird, kann man in Nachbarländern sehen.

Insofern zeigen diese Zahlen, welche Chancen die Bundesregierung und etliche Bundesländer vergeben haben“, kommentiert der Vorsitzende des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), Felix Prinz zu Löwenstein, die Zahlen des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) zum schwach bleibenden Öko-Anteil auf deutschen Äckern.

Während in den letzten vier Jahren das Bio-Handelsvolumen um 21 Prozent stieg, betrug die Zunahme des Öko-Flächenanteils nur 10 Prozent. Die Nachfrage der Verbraucher nach umwelt- und tierfreundlich erzeugten Bio-Lebensmitteln wächst stetig und ist noch lange nicht ausgeschöpft.

„Anstatt die Vorleistung der deutschen Verbraucherinnen und Verbraucher zu nutzen, um mehr Bauernhöfe in der Umstellung zu unterstützen, haben die derzeitigen Rahmenbedingungen dazu geführt, dass immer mehr Bio-Produkte importiert und damit immer mehr Umweltleistungen des Ökolandbaus exportiert werden.

Löwenstein beschreibt die Hemmnisse für das Flächenwachstum: „Die überzogene Förderung der Biogasproduktion und das Anwachsen industrieller Tierhaltung haben vielerorts die Pachtpreise explodieren lassen. Öko-Betriebe können da nicht mithalten und verlieren ihre Pachtflächen.

Die Schwächung des Bundesprogramms Ökologischer Landbau (BÖLN) oder die drastische Kürzung der EU-Mittel für den Ökolandbau („zweite Säule“), das Aussetzen der Umstellungsförderung in einigen Bundesländen – all das verunsichert die Bauern. Umstellung auf Ökolandbau ist ein sehr einschneidender Schritt – für den braucht man Planungssicherheit und klare politische Signale!“

Löwenstein fordert eine konsistente Politik für den Ökologischen Landbau. Voraussetzung sei die Nutzung der Option, die die EU den Mitgliedsstaaten einräumt: 15 Prozent der Direktzahlungsmittel in die zweite Säule zu verschieben. Nur so hätten die Länder zukünftig ausreichend Mittel zur Förderung des Ökolandbaus. Dass es anders geht, beweisen Deutschlands Nachbarn: Frankreich und Dänemark machen vor, wie sich Politik für den Öko-Landbau einsetzen kann. Beide Länder haben sich konkrete Ziele zur Ausdehnung des Ökologischen Landbaus gesetzt und richten ein ganzes Bündel von Maßnahmen auf diese Ziele aus. (bölw)
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