 (c) proplanta «Wir brauchen dringend mehr Bio-Landwirte», sagte Geschäftsführer Alexander Gerber vom Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) am Mittwoch in Nürnberg. Während der deutsche Bio-Markt seinen Umsatz im vergangenen Jahr um 16 Prozent auf 4,5 Milliarden Euro gesteigert habe, sei die Zahl der Öko-Landwirte lediglich um 0,4 Prozent auf 9645 gestiegen.
Entsprechend wachse der Anteil importierter Bio-Lebensmittel, denn in Deutschland würden erst fünf Prozent der Flächen ökologisch bewirtschaftet, beklagte der Verband anlässlich der weltgrößten Fachmesse für Bio-Produkte BioFach (15. bis 18.2.) in Nürnberg. Dort präsentieren rund als 2450 Aussteller aus 80 Ländern ihre Erzeugnisse. Die Veranstalter rechnen mit mehr als 38 000 Fachbesuchern aus 100 Nationen.
Das Bio-Potenzial sei enorm, doch das Marktwachstum sei in der deutschen Landwirtschaft noch nicht angekommen, sagte BÖLW-Vorstand Thomas Dosch. Ein Grund sei, dass die Erzeugerpreise ungeachtet der wachsenden Nachfrage teilweise sogar gesunken seien. Deshalb rechne sich die Umstellung für viele Betriebe nicht. Auch der Deutsche Bauernverband unterstütze den Öko-Landbau nicht sonderlich.
Starken Anteil am Bio-Boom haben Dosch zufolge der Lebensmittel-einzelhandel und die Discounter. Aber auch Bio- Supermärkte verzeichneten Umsatzzuwächse von bis zu 25 Prozent. Der deutsche Bio-Markt sei mit einem Anteil von 27 Prozent der größte innerhalb der Europäischen Union.
Knapp 800 Aussteller der BioFach kommen aus Deutschland, gefolgt von Italien (356), das als flächengrößter Bio-Produzent in Europa auf der Messe als «Land des Jahres« besonders in den Mittelpunkt gestellt wird. Als Newcomer sind Länder wie Jordanien, Lettland und Malysia zum ersten Mal in Nürnberg vertreten. Die BioFach präsentiert sich zugleich als größte Biowein-Fachmesse der Welt. Rund 300 Winzer stellen mehr als 1100 Tropfen vor.
Parallel zur BioFach geht erstmals die Naturkosmetik-Fachmesse Vivaness an den Start. 165 Anbieter stellen Kosmetik-, Körperpflege- und Wellnessartikel sowie Geschenke und Accessoires vor. (dpa)
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