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03.04.2014 | 21:33 | Eintagsküken & Schnäbelkürzen 

Proteste begleiten Agrarministerkonferenz

Cottbus - Zum Auftakt einer Konferenz der Agrarminister von Bund und Ländern haben Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen ein bundesweites Verbot der umstrittenen Tötung männlicher, ein Tag alter Küken gefordert.

Protestaktion
(c) proplanta
Weitere Themen des zweitägigen Treffens in Cottbus sind die künftige EU-Agrarfinanzierung, die Energiewende und kritische Aspekte der Tierhaltung. Zum Beginn gab es am Donnerstag Proteste gegen Massentierhaltung, auch Schafzüchter demonstrierten.

Nordrhein-Westfalen hatte im vergangenen Jahr als erstes Bundesland den Brütereien das Töten der sogenannten Eintagsküken untersagt. In Deutschland werden nach Angaben des Düsseldorfer Agrarministeriums jährlich rund 50 Millionen von ihnen getötet. Hintergrund ist unter anderem, dass männliche Küken keine Eier legen.

Nordrhein-Westfalens Landwirtschaftsminister Johannes Remmel (Grüne) sagte den Dortmunder «Ruhr Nachrichten» (Freitag): «Es ist doch ein Unding, dass männliche Küken nur deshalb geschreddert und vergast werden, weil sie dem Unternehmen keinen Profit erbringen.»

Die Bundesregierung sei in der Pflicht, «den Ausstieg voranzutreiben und Alternativen zu erarbeiten», sagte Remmel weiter. Sein niedersächsischer Kollege Christian Meyer (Grüne) forderte in der «Neuen Osnabrücker Zeitung»: «Ziel muss es sein, ein bundeseinheitliches Enddatum festzulegen.» Über den Antrag soll am Freitag entschieden werden.

Bei der Konferenz in Cottbus beraten die Ressortchefs über etwa 40 Tagesordnungspunkte. Der Vorsitzende, Brandenburgs Ressortchef Jörg Vogelsänger (SPD), sagte, Landwirte benötigten etwa verlässliche Rahmenbedingungen, etwa auch für Investitionen in Biogasanlagen.

Gesprochen werden solle bei der Tagung mit Bundesminister Christian Schmidt (CSU) zudem über Tierschutzfragen wie einen Verzicht aufs Schnäbelkürzen bei Hennen. (dpa)
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