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03.06.2011 | 08:54 | EHEC-Infektionen 

Fruchthandel kritisiert Informationspolitik der staatlichen Stellen

Bonn - Scharf kritisiert hat der Deutsche Fruchthandelsverband DFHV die Informationspolitik der staatlichen Stellen zu den EHEC-Infektionen.

Fruchthandel
Völlig unverständlich sei, dass in keiner Phase der Krise der Kontakt zur betroffenen Wirtschaft gesucht worden sei. „Wir kennen die Handelswege, wir kennen die Produzenten und die Anbauverfahren. Jetzt nach fast drei Wochen hektische Rückrufaktionen zu starten, ist schierer Aktionismus.“ (Brügger) Die Ware sei entweder längst verzehrt, verdorben oder vernichtet.

„Der wirtschaftliche Schaden, der durch die mangelhaften und - wie sich inzwischen herausgestellt hat - auch falschen Informationen entstanden ist, lässt sich bis jetzt kaum abschätzen“, so DFHV-Geschäftsführer Dr. Andreas Brügger. „Hätten die Behörden von Beginn an gemeinsam mit Handel und Erzeugern nach denkbaren Infektionsquellen gesucht, wären viel schnellere und gezieltere Maßnahmen möglich gewesen. Nach so langer Zeit sinkt die Wahrscheinlichkeit rapide, die tatsächliche Infektionsquelle finden zu können, wo immer sie auch sein mag.“

Zunächst sei pauschal vor dem Verzehr von Gurken, Tomaten und Salat in Norddeutschland gewarnt worden, dann  – angeblich eindeutig belegt – insbesondere vor spanischen Gurken und jetzt sei auch diese Information falsch. „De facto stehen wir wieder ganz am Anfang. Es kann also nicht ausgeschlossen werden, dass die Übertragung durch ganz andere Lebensmittel, durch Tiere oder auch durch Menschen erfolgt ist. Trotzdem halten die Behörden stur an ihrer Gemüsewarnung fest, obwohl seitens der Wirtschaft aus dem In- und Ausland hunderte von Untersuchungsergebnissen vorliegen: alle ohne Befund. “ (Dr. Brügger)

Das habe nichts mit Verbraucherschutz zu tun. Die Panikmache führe nicht nur zur Kaufzurückhaltung bzw. -verweigerung bei Gurken, Tomaten und Salat, sondern bei Obst und Gemüse generell. „Aber nicht der Verzicht auf Obst und Gemüse bietet Sicherheit, sondern die Einhaltung der normalen Hygieneregeln im Umgang mit allen Lebensmitteln.“ (Dr. Brügger) (dfhv)
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