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05.02.2009 | 06:01 | Absatzfondsgesetz 

Bauernverband prüft private Rettung der Bauern-Werbung

Berlin - Die Agrarwirtschaft prüft nach der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts eine Rettung der Bauern-Werbung in Eigen-Regie.

CMA-Rettung
(c) CMA
«Wir versuchen auszuloten, ob es eine Chance produktbezogen oder für die deutsche Produktion insgesamt gibt, auf privatwirtschaftlicher Basis (...) eine Folgelösung auf die Beine zu stellen», sagte der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbands, Helmut Born, am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur dpa in Berlin. «Wenn wir das mit eigenen Mitteln machen, könnten wir sehr viel deutlicher die Herkunft aus Deutschland ausloben.» So könnten schwarz-rot-goldene Symbole auf Produkten erscheinen. Dies habe die EU bei der öffentlich-rechtlichen Absatzförderung nicht zugelassen.

Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) sieht die Bauern- Werbung ebenfalls noch nicht am Ende. «Jetzt ist erstmal die Wirtschaft gefordert», sagte Aigner in der ARD. «Wenn dann vielleicht eine Anschubfinanzierung drin ist, müssen wir darüber reden.» Sie könne aber derzeit keine Staatshilfen fest zusagen.

Das oberste deutsche Gericht hatte am Dienstag entschieden, dass Bauern und Lebensmittelbetriebe keine Zwangsabgabe für einen Fonds zur Absatzförderung mehr zahlen müssen. Damit ist die Zukunft der Centralen Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft (CMA) und der Zentralen Markt- und Preisberichtstelle (ZMP) ungewiss. Die CMA ist durch Werbung wie «Die Milch macht's» bekanntgeworden. Die ZMP stellt Informationen etwa zur Entwicklung der Milchpreise oder den Fleischabsatz bereit. Rund 140 Millionen Euro Abgaben müssen nun zurückgezahlt werden, die während laufender Verfahren zur Seite gelegt worden waren.

Der Bauernverband hält Werbung vor allem für den Export für wichtig. Die Entscheidung über Absatzförderung beim Export müsse schnell fallen, damit Fleischausfuhren nach Russland, Japan und China weiterlaufen könnten, sagte Born. Bei der ZMP wird nach Angaben des Bauernverbands geprüft, ob die Landwirtschaft die Kernsubstanz erhalten kann und «vielleicht sogar staatliche Mittel» von Bund und Ländern eingesetzt werden können. (dpa)
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