Das Bündnis Lebensmittelrettung fordert mehr Engagement. (c) proplanta
So stammten die aktuellsten Daten zu Lebensmittelverlusten aus dem Jahr 2020 und seien damit nur ein Jahr jünger als die Strategie selbst, kritisierte das Bündnis am Donnerstag (2.5.) zum Tag der Lebensmittelverschwendung. Zudem ließen sich diese Zahlen aufgrund unterschiedlicher Messmethoden nicht mit früheren Zahlen vergleichen. Daher sei nicht klar, ob die Strategie wirke.
Daneben wies das Bündnis darauf hin, dass bisher nicht für alle Sektoren spezifische Zielvereinbarungen getroffen worden seien. So seien die Dialogforen Primärproduktion und Verarbeitung nicht mit einer gemeinsamen Zielvereinbarung geendet. Die lückenhafte Abdeckung der Lieferkette berge die Gefahr, dass die Verantwortung insbesondere auf die vorgelagerten Akteure im Bereich der Landwirtschaft verschoben werde. Schließlich bemängelte das Bündnis auch, dass gute Ansätze zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen bisher nicht verstetigt worden seien.
Ruf nach unternehmerischer Berichtspflicht
Das Bündnis forderte die Bundesregierung dazu auf, die Umsetzung der Strategie voranzutreiben und wirksame Maßnahmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu etablieren. Um erprobte Ansätze zur Abfallvermeidung zu institutionalisieren, Akteure zu beraten und zu vernetzen sowie relevante Daten vorzuhalten, sollte eine bundesweit zuständige Kompetenzstelle eingerichtet werden. Außerdem müssten verstärkt Zahlen zu Verlusten in der Landwirtschaft erfasst werden. Hierzu gebe es bislang zu wenig Daten. Schließlich werde eine Berichtspflicht gebraucht, damit die Unternehmen öffentlich über Lebensmittelverluste und -abfälle berichten müssten, einschließlich der Gründe für deren Entstehung und der geplanten oder ergriffenen Gegenmaßnahmen.