Die ersten sind dem
Bauernverband zufolge schon eingetroffen, um Setzlinge zu pflanzen und die
Gemüseernte vorzubereiten. Wie viele folgen werden, ist aufgrund der Corona-Lage ziemlich ungewiss.
«Bereits im letzten Jahr konnte der Bedarf trotz erheblicher Anstrengungen nur zu etwa 50 Prozent gedeckt werden», sagte Verbandssprecherin Kirsten Hess der Deutschen Presse-Agentur.
Die Erntehelferinnen und
Erntehelfer kommen ganz überwiegend aus Rumänien, Bulgarien und Polen. Jeweils etwa zur Hälfte sind das Frauen und Männer. In der Frühjahrssaison werden laut Bauernverband schätzungsweise 6.000 Saisonkräfte benötigt, davon 4.000 für Erdbeeren, sowie je 1.000 für Spargel und weiteres Gemüse wie vor allem Kohl.
Um etwa ein Drittel könnte der Bedarf sinken, wenn es der Bund wie im Vorjahr ausnahmsweise wegen Corona erlauben würde, dass die Helfer 115 Tage bleiben dürfen und nicht nur 70, wie sonst rechtlich vorgeschrieben. Der
Landesbauernverband setzt sich auf Bundesebene dafür ein.
«Wir hätten auch für dieses Jahr gern die 115 Tage», bekräftigt Generalsekretär Stephan Gersteuer. Mit diesem Ziel hat Verbandspräsident
Werner Schwarz auch einen entsprechenden Brief an
Landwirtschaftsminister Jan Philipp Albrecht (Grüne) und an die Bundestagsabgeordneten aus dem Land geschrieben.
Käme die 115-Tage-Regel auch in diesem Jahr so, müssten nicht so viele Saisonkräfte einreisen, was auch das Infektionsrisiko senken würde. «Wir schließen für die
Saisonarbeitskräfte private Krankenversicherungen ab», erläuterte Gersteuer.
Für die Erntehelfer gelten strikte Schutzmaßnahmen. Wer aus einem Risikogebiet kommt, muss sich auf Corona testen lassen und in Quarantäne gehen. Seit dem 6. Februar ist dabei auch die sogenannte Arbeitsquarantäne wieder möglich, bei der die Saisonkräfte ihre Unterkunft nur zur Arbeit verlassen dürfen. Geknüpft ist dies an enge Vorschriften für Kontakte, Unterkunft, Transport, sanitäre Bedingungen, Corona-Tests und das Tragen von Schutzmasken.