Wie aus vorläufigen Daten des Statistischen Amtes der Europäischen Union (Eurostat) für 26 Mitgliedstaaten hervorgeht - es fehlen noch Informationen aus Griechenland - nahm die Zahl der zerlegten Rinder um 470.700 oder 2,0 % auf 22,80 Millionen Stück ab. Das war der geringste Wert seit 2014. Weniger stark rückläufig war aufgrund der höheren Schlachtgewichte die Rindfleischerzeugung; hier gab es ein Minus von 87.300 t oder 1,3 % auf 6,79 Mio t.
Mitverantwortlich für das geringere Schlachtaufkommen in der Gemeinschaft war das kleinere Angebot an Schlachtkälbern, welches um 324.500 Tiere oder 5,5 % auf 5,81 Millionen Stück rückläufig war. Bei den großen Kalbfleischproduzenten in der EU, nämlich Frankreich, den Niederlanden und Spanien wurden zwischen 4,4 % und 8,4 % weniger Tiere verarbeitet. Zudem kamen mit 6,37 Millionen Stück 1,9 % weniger Kühe an die Haken der Schlachter. Hierbei wiesen Deutschland, Österreich und Spanien überdurchschnittlich starke Rückgänge auf, während Frankreich stabile und die Niederlande sogar um gut 10 % höhere Schlachtkuhanlieferungen meldeten, wobei diese dort 2019 aber stark gesunken waren.
Sehr viel moderater fiel laut
Eurostat der Rückgang bei den Ochsen und Bullen aus; die Zahl der Schlachtungen verringerte sich hier im Vorjahresvergleich um 0,6 % auf 7,15 Millionen Tiere. Lediglich bei den Färsen wurde im vergangenen Jahr - wie bereits 2019 - ein Anstieg der Schlachtungen verzeichnet, und zwar um 0,7 % auf 3,66 Millionen Tiere. Dazu trug das zwischen 3,3 % und 4,3 % höhere Aufkommen in Spanien, Italien und Irland bei; in Frankreich als weiterem Schwergewicht der EU-Färsenfleischerzeugung stieg dieses im Vorjahresvergleich um 1,0 %.
In Polen und Deutschland gelangten hingegen 1,7 % beziehungsweise 3,1 % weniger Färsen ins Schlachthaus. Über alle Tierarten hinweg war 2020 die Rindfleischerzeugung im Vorjahresvergleich in Italien mit 6,1 % unter den größeren Produzentenländern am stärksten rückläufig; dahinter folgte Österreich mit einem Minus von 4,9 %.
In Deutschland, Spanien, Dänemark und Belgien reichten die Abnahmeraten von 1,4 % bis 3,5 %. Dagegen nahm die
Rindfleischproduktion in Irland und den Niederlanden um jeweils rund 2 % zu, vor allem weil dort mehr Kühe und Färsen geschlachtet wurden.