Die Fundamentaldaten über die weltweiten Agrarrohstoffmärkte seien aus landwirtschaftlicher Sicht gut. Auch die Schweine- und
Geflügelpreise hätten sich nach der Dioxinkrise einigermaßen erholt. Bei Milch könne man nach den extrem niedrigen Erzeugerpreisen in 2009 davon ausgehen, dass sich das aktuelle Erzeugerpreisniveau von 32 bis 34 Cent je Liter Milch auch bis in das Jahr 2012 hinein in etwa halten werde. „Aber wir müssen auch mit stark gestiegenen Kosten bei Futter-, Düngemitteln und Energie fertig werden", stellte
Sonnleitner fest.
Die Bauern würden sich in der Nahrungsmittelerzeugung mittlerweile „voll den Bedingungen des Marktes stellen, nahezu ohne jegliche staatliche Sicherheitsnetze", sagte der Bauernpräsident. Das konsequente Nutzen der Freiheiten am Markt habe der deutschen Landwirtschaft im EU-Vergleich höhere Marktanteile beschert, „das sogar zu Lasten von Dänemark, den Niederlanden und Frankreich". Freiheit habe aber auch etwas mit Risiko zu tun. Nach dem Wegfall der Preissicherungsfunktionen der EU-Marktordnungen müssten nun die Landwirte mit relativ starken Preisvolatilitäten zu Recht kommen. Deshalb werden für die Landwirtschaft laut Sonnleitner Risikomanagementinstrumente wie Risikoausgleichsrücklage und Warenterminmärkte immer wichtiger. Er werde daher weiterhin engagiert für die Risikoausgleichsrücklage kämpfen und Verbündete im Parlament und im Finanzministerium zu suchen.
Eine agrarpolitische Großbaustelle sei vor allem die Weiterentwicklung der Gemeinsamen EU-Agrarpolitik nach 2013. „Hier steht nicht nur viel Geld für die Bauern auf dem Spiel", betonte Sonnleitner. Es gehe vor allem um die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Landwirtschaft und der von ihr erbrachten Leistungen. „Wir halten weltweit einzigartige Lebensmittel- und Umweltstandards ein und pflegen und erhalten eine vielfältige Kulturlandschaft und vitale ländliche Räume", beschrieb der Bauernpräsident die vielfältigen Leistungen der Bauern für die Gesellschaft. Die Herausforderung der Zukunft für die Landwirte sei es, „zwischen den Eckpunkten der anstehenden Finanzmarktregulierung und der anstehenden Weiterentwicklung der EU-Agrarpolitik ihren Weg zu gehen und die richtigen unternehmerischen Schlussfolgerungen zu ziehen", so Sonnleitner. Das setze vor allem eine gute Begleitung durch die Marktpartner der Landwirte und die Banken voraus. (dbv)