Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
08.01.2009 | 13:03 | DBV-Präsident 

Beim Konjunkturprogramm keinen Bogen um die Landwirtschaft machen

Berlin - Bauernverbandspräsident Gerd Sonnleitner hat die Forderungen der Agrar- und Forstwirtschaft an die Bundesregierung im Rahmen des Konjunkturpakets dargestellt.

Bauernverbandspräsident Gerd Sonnleitner
Bauernverbandspräsident Gerd Sonnleitner (c) DBV
„Wir erwarten kein Milliardenprogramm, aber wir erwarten schon eine gezielte Begleitung unserer Betriebe als Initialzündung, um die Land-, Forst-, Agrar- und Ernährungswirtschaft auf dem erfreulichen Wachstumskurs der letzten Jahre zu halten.“

Diese Forderung formulierte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Gerd Sonnleitner, bezüglich des Konjunkturpaketes an die Bundesregierung. Zwar sei es bisher gelungen, größere Mengeneinbrüche im nationalen und europäischen Markt für Nahrungs­mittel zu verhindern. Allerdings führe die weltweite Verunsicherung durch die Finanzkrise zum Umschwenken der Verbraucher auf das Niedrigpreissegment. Auch würden sich die Exportmärkte nicht mehr so freundlich gestalten wie vor einem Jahr.

Deshalb dürfe bei den nun anstehenden Entscheidungen der Regierungskoalition zu einem 2. Konjunkturprogramm kein Bogen um die Land-, Agrar- und Ernährungswirtschaft und den ländlichen Raum gemacht werden, betonte Sonnleitner und wandte sich mit folgenden Forderungen an die Politik:
 
  1. In der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstrukturen des Küsten­schutzes muss die Investitionsförderung mindestens um 50 Millionen Euro erhöht werden. Damit wird eine gleichwertige Beteiligung am Investitionsförderprogramm des 1. Konjunkturprogramms erreicht.
  2. Schon aus Wettbewerbsgründen muss die Dieselbesteuerung in der Landwirtschaft an die niedrigeren Steuersätze in den Nachbarstaaten der EU herangeführt werden.
  3. In der Steuerpolitik begrüßen wir nachdrücklich die verbesserten Abschreibungs­regelungen im 1. Konjunkturprogramm, im 2. sollte die degressive Abschreibung auch auf Gebäude ausgedehnt werden. Zur Stabilisierung unserer Betriebe auf sehr volatilen Märkten brauchen wir die Möglichkeit einer Risikoausgleichsrücklage in der Bilanz.
  4. Zur Stabilisierung der Sozialversicherungsbeiträge brauchen wir die längerfristige Beibehaltung des jetzigen Bundeszuschusses zur landwirtschaftlichen Unfallver­sicherung. 200 Millionen Euro puffern dort die Strukturwandel bedingte alte Last ab.
  5. Der ländliche Raum braucht dringend die Verbesserung der Infrastruktur bei Straße und Schiene, aber noch mehr bei den neuen Datennetzen. Deshalb unterstützen wir nachdrücklich die flächendeckende Breitbandverkabelung, wie sie im 2. Konjunkturprogramm vorgesehen ist. (DBV)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Kommentierte Artikel

 Wundermittel und Jahrhundertgift PFAS: Derselbe Circus - andere Clowns

 Deutsche Verbraucher offen für abgelaufene Lebensmittel

 Brandenburger Dackel wohl von Wolf angegriffen

 Tag des Wolfes - Bauern machen Druck für vereinfachten Abschuss

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein