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09.02.2022 | 04:29 | Ernährungsbranche 

Nur wenige regionale Produkte in Brandenburg im Handel

Schönwalde-Glien - Weniger als die Hälfte (46 Prozent) der in Brandenburg produzierten Nahrungsmittel sind nach einer Befragung unter Betrieben der Agrar- und Lebensmittelbranche im Handel in der Region Berlin-Brandenburg zu finden.

Regionale Produkte
Befragung: Noch wenige regionale Produkte im Handel. (c) proplanta
Das ergab ein am Dienstag vorgelegtes Branchenbarometer des Verbandes pro agro und des Landesbauernverbandes. Von 650 angeschriebenen Unternehmen der Lebensmittel verarbeitenden Agrar- und Ernährungswirtschaft im Land gab es nach den Angaben 133 Rückmeldungen.

Nach Angaben von pro agro kommt derzeit 50 Prozent des verkauften Schweinefleischs aus der Region. Bei Milch sind es 70 Prozent.

«Die Vermarktungsquote ist noch ausbaufähig», sagte Kai Rückewold, Geschäftsführer von pro agro. Es sei oft ein Dilemma, dass regionale Qualität etwa bei Fleisch oft teurer sei als Produkte aus dem Ausland. Zudem würden Budgets für die Gemeinschaftsverpflegung häufig knapp bemessen. Die Herausforderungen seien die Bereitstellung in erforderlichen Mengen, Logistik und auch die Preise.

Laut der nicht repräsentativen Befragung beurteilten gut ein Drittel der Firmen das vergangene Geschäftsjahr 2021 als stabil bis gut. 39 Prozent haben positive Erwartungen für dieses Jahr. Beteiligt hatten sich fünf Betriebe mit einem Jahresumsatz von über 75 Millionen Euro, 18 Unternehmen mit einem Umsatz von bis zu 75 Millionen Euro und 25 mit bis zu einer Million Euro Umsatz.

Bei den regionalen Lieferketten bleibe noch viel Luft, sagte Denny Turmlisch, Hauptgeschäftsführer des Brandenburger Landesbauernverbandes. Man könne nicht über kurze Transportwege oder Nachhaltigkeit sprechen und der Absatz regionaler Produkte in der Hauptstadtregion hinke hinterher.

Höhere Ausgaben für Energie und Personal sowie zunehmender Arbeitskräftemangel bereiten der Land- und Ernährungswirtschaft die größten Sorgen, so die Befragung. Diese Faktoren belasteten mehr als die Folgen der Corona-Pandemie oder sinkende Erlöse, hieß es.
dpa/bb
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