Ein verantwortungsvoller und effektiver Umgang mit den verbleibenden Finanzmitteln ist nach Ansicht des Bundesverbands Deutscher
Milchviehhalter BDM nun das oberste Gebot der Stunde. Das erfordert auch ein Umdenken in der Agrarpolitik.
Unter einem möglichst effektivem Umgang mit den zur Verfügung gestellten Finanzmitteln versteht der BDM die gezielte Förderung aller Maßnahmen, die dazu führen, dass die Milcherzeuger mittel- bis langfristig ihr Einkommen tatsächlich aus dem Markt erwirtschaften können und so unabhängiger von Steuergeldern werden. Ebenso sollten mit einer weitsichtigen Marktpolitik, die Angebot und Nachfrage im Blick hat, massive Marktschwankungen vermieden werden, die vor allem zu Lasten der Milcherzeuger gehen und den Steuerzahler viel Geld kosten.
Die
Agrarpolitik muss dahingehend reformiert werden, dass die Finanzmittel vorrangig dazu eingesetzt werden, dass ein Wettbewerb entstehen kann, der allen Marktteilnehmern zu Gute kommt. „Die bisherige einseitige Ausrichtung auf die Marktstellung und Gewinnsteigerung von Industrie und Handel muss ein Ende haben“, fordert BDM-Vorsitzender Romuald Schaber. „Für eine nachhaltige und zukunftsweisende Entwicklung der Landwirtschaft ist es wichtig, dass auch die Produzenten, die Milcherzeuger, stärker als bisher am Markt teilhaben können. Die bisherige Praxis, bei der der Milcherzeuger nur das erhält, was in der Wertschöpfungskette übrig bleibt, muss geändert werden. Es kann nicht sein, dass die Politik die Absatzmöglichkeiten von Milchindustrie und Handel unterstützt und fördert und dann noch einmal in die Tasche greifen muss, um die Milcherzeuger zu unterstützen, weil sie nicht ausreichend partizipieren können.“
Für eine gesamtgesellschaftlich verantwortungsvolle Milchpolitik, die den Interessen aller am
Milchmarkt Beteiligten gerecht wird und auch die Verbraucherinteressen im Blick hat, ist ein echtes Umdenken nötig: Es erfordert kreativere und innovativere Lösungsansätze als die, die bisher in verschiedenen Expertengruppen diskutiert wurden. (BDM)