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10.06.2010 | 14:08 | Agrargenossenschaften 

20 Jahre Agrargenossenschaften: Zukunftsmodell für kooperative Landbewirtschaftung

Brehna/Sachsen-Anhalt - „Die Agrargenossenschaften haben entgegen einer zunächst weit verbreiteten Skepsis die grundlegenden politischen Veränderungen im Zuge der Wiedervereinigung gemeistert und sich erfolgreich den vielfältigen Herausforderungen des Marktes gestellt“

Agrargenossenschaften
Dies erklärte Manfred Nüssel, Präsident des Deutschen Raiffeisenverbandes e.V. (DRV) gestern bei der Mitgliederversammlung des Fachprüfungsverbandes von Produktivgenossenschaften in Mitteldeutschland (FPV). Rund 1.000 Agrargenossenschaften bewirtschaften gegenwärtig  27 Prozent der Agrarflächen in Ostdeutschland und bieten rund 25.000 Arbeitsplätze in überwiegend strukturschwachen ländlichen Gebieten. 2009 erwirtschafteten die 852 Agrargenossenschaften, die über die Regionalverbände im DRV betreut werden, einen addierten Jahresumsatz von 1,8 Mrd. Euro. „Die Agrargenossenschaften haben sich als erfolgreiche Unternehmensform etabliert und stellen ein zukunftsweisendes Modell für landwirtschaftliche Kooperationen in Form von Mehrfamilienbetrieben dar. Ich bin zuversichtlich, dass die Agrargenossenschaften ihren Weg erfolgreich fortsetzen werden. Der DRV und seine Regionalverbände werden den Unternehmen weiterhin mit Rat und Tat zur Seite stehen“, so Nüssel.

Der DRV setzt sich für verlässliche, Wettbewerbs fördernde politische Rahmenbedingungen ein. Ein wichtiges Element ist die Reform der EU-Agrarpolitik nach 2013. Der DRV fordert u.a. eine behutsame Fortentwicklung des bestehenden Agrarmodells und lehnt jegliche Form der Modulation ab.

Der DRV-Präsident bewertete die Perspektiven der Unternehmen in der Agrarwirtschaft grundsätzlich positiv angesichts des Bevölkerungswachstums in verschiedenen Weltregionen sowie der sich abzeichnenden Verknappung fossiler Ressourcen und damit steigender Nachfrage nach Bioenergie. „Bis zum Jahr 2050 erwarten wir eine Verdoppelung der Nachfrage nach Nahrungs- und Futtermitteln“, so Nüssel. Als eine Folge dieses Wandels nimmt die Volatilität auf den Märkten zu, was u.a. an den Getreide- und Milchpreisen fest zu machen ist.

Am Beispiel der Milchwirtschaft verdeutlichte Nüssel die hohe Marktverantwortung, die die Molkereigenossenschaften für ihre Mitglieder tragen. Er betonte, dass die bisherige Milchquote auch nach Auslaufen der Quotenregelung keinen Einfluss auf die künftigen Liefer- und Geschäftsbeziehungen zur Genossenschaft hat. Das erfolgreiche Geschäftsmodell der Genossenschaft bietet auch in Zukunft zahlreiche Möglichkeiten der Weiterentwicklung. (drv)
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